Schuldenfalle Studienkredit: KfW-Kreditnehmer entlasten!

Der Studienkredit der staatlichen Förderbank KfW stellt für viele Studenten ein notwendiges Mittel zur Finanzierung des Studiums dar. Insbesondere da das Bafög weiterhin nicht elternunabhängig ist, bleibt vielen Studenten keine Alternative zur Studienfinanzierung. Dabei zeigen die Ergebnisse, dass Studenten im KfW Studienkredit überdurchschnittlich erfolgreich im Studium und im späteren Berufsleben sind.

Durch die, infolge der hohen Inflation notwendigen, Leitzinserhöhungen wurden auch die variablen Zinsen für Studienkredite massiv erhöht und belasten aktive Studenten, sowie ehemalige Studenten in der Rückzahlungsphase der Studienkredite massiv. Als Junge Liberale wollen wir kurzfristige Entlastungen für Studienkreditnehmer und fordern die KfW auf ihrer Verantwortung als staatliche Förderbank gerecht zu werden.

Zur Entlastung beim KfW Studienkredit fordern die Jungen Liberalen:

  • Statt flexibler Zinsen sollen die Zinsen für bestehende und neue Kredit- und Förderprogramme der KfW zu Studien-, Aus- und Weiterbildungszwecken pauschal auf 3,00 % p.a. festgesetzt werden.
  • Um den Mehrbedarf durch die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten Rechnung zu tragen, sind die monatlichen Höchstbeträge für Auszahlungen und die maximalen Kreditvolumina einmalig um 20% anzuheben.
  • Im Rahmen von Festzinsvereinbarungen für die Rückzahlungsphase ist der maximale Festzins auf 4,00% zu begrenzen. Die maximale Rückzahlungsdauer ist auf 30 Jahre zu erhöhen.

Freiheit für Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz in all ihren Umsetzungs- und Ausprägungsformen wird voraussichtlich die bedeutendste technologische Technologie in den kommenden Jahrzehnten sein. Während die wichtigsten Industrie- und Wirtschaftsnationen der Welt auf staatlicher Seite den KI-Technologien den Weg ebnen und auf wissenschaftlicher sowie privatwirtschaftlicher Seite einen Meilenstein nach dem nächsten Erreichen, hängt Deutschland mal wieder in einer entscheidenden Zukunftstechnologie weit abgeschlagen hinterher. Anstatt aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, und Künstliche Intelligenz massiv voranzutreiben, überlegt sich die Politik in Deutschland und der Europäischen Union andauernd neue staatliche Regulierungen und politische Vorhaben, die die Entwicklung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz einzuschränken versuchen. Als Junge Liberale stehen wir für die Chancen und Möglichkeiten durch neue Technologien und wissen um die unumstößliche Überlegenheit unregulierter Marktsysteme der Privatwirtschaft gegenüber politischem Interventionismus und staatlicher Planwirtschaft. Aus diesem Grund fordern wir ein dauerhaftes Moratorium für KI-spezifische Regulierungen, die das Potenzial haben dessen Entwicklung oder den Einsatz über einzuschränken oder gar zu verhindern, sofern diese nicht in anderen, tatsächlich regulierungsbedürftigen, Aspekten ihren Ursprung finden. Nachdem die Europäische Union und insbesondere Deutschland bereits vielzählige Fortschritte der industriellen Produktion, der gewerblichen Entwicklung und sämtliche Grundlagen der Digitalisierung vollständig verschlafen hat, ist es umso wichtiger, dass die Politik den marktwirtschaftlichen Kräften und dem Fortschrittsstreben freiheitsliebender Menschen nicht länger im Weg steht, sondern dazu beiträgt, die von Staat und Politik verursachten Defizite aufzuholen. Hierzu fordern wir insbesondere:

  • Der geplante AI Act der Europäischen Union muss verhindert werden, bis die darin enthaltenden Regularien ausschließlich zu Zwecken des rechtssicheren Einsatz von Künstlicher Intelligenz dienen. Andere wichtige Rechtsaspekte, insbesondere des Datenschutzes, sind bereits in anderen Rechtsordnungen ausreichend abgebildet und müssen höchstens im Sinne der Anwendung auf Künstliche Intelligenz sinngemäß übersetzt werden. Eine weitere Regulierung lehnen wir konsequent ab.
  • Keine staatlichen oder quasi-staatlichen Beratungsstellen und -pflichten für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Wissenschaft und Wirtschaft. Der Staat verfügt über keine Kompetenzen, mit denen eine sachdienliche und qualifizierte Beratung bspw. von Unternehmen hinsichtlich Künstlicher Intelligenz erfolgen könnte. Entsprechende Forderungen führten letztlich, wie in so vielen anderen Bereichen, ausschließlich zu weiteren Kosten- und Personalstellen im überblähten Staatsbetrieb und gehören konsequent abgelehnt.
  • Eine gesonderte Besteuerung von Künstlicher Intelligenz, oder sonstigen automatisierten Produktionskapazitäten, lehnen wir grundsätzlich ab. Ähnlich dem wertschöpfenden Einsatz von Humankapital, Arbeitsleistung und sonstigen Technologien, ist ausschließlich eine angemessen niedrige Besteuerung der wirtschaftlichen Früchte legitimiert.
  • Da die Entwicklung Künstlicher Intelligenz direkt von der Verfügbarkeit und Qualität relevanter Daten ist, fordern wir die verfügbaren Daten der öffentlichen Hand im größtmöglichen Umfang zu veröffentlichen und den Zugang insb. durch geeignete Datenbanksysteme zu erleichtern. Neben den öffentlichen Berichtserstattungs- und Erhebungsdaten, sollen möglichst viele weitere Daten des Staates, beispielswiese als Ergebnis staatlich beauftragter Studien, auch öffentlich zugänglich sein. Legitime Ausnahmen hiervon dürfen lediglich zum Schutz personenbezogener Daten und aus schwerwiegenden Gründen der nationalen Sicherheit getroffen werden.
  • Unter Einhaltung des persönlichen Datenschutzes, muss die Rechtslage so angepasst werden, dass der Austausch sonstiger Daten im privaten Bereich vereinfacht wird. Sowohl Privatwirtschaft als auch Wissenschaft, sind zwingend auf einen möglichst reibungslosen Datenaustausch angewiesen. Um der Wettbewerbsfähigkeit des Europäischen Marktes durch ein übergriffiges Urheberrecht nicht zu schaden, fordern wir öffentlich zugängliche Daten nach einem Fair-Use-Prinzip für die Entwicklung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu öffnen.
  • Zum Ausgleich des bisherigen Standortnachteils Deutschland für die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, ist es notwendig weitere staatliche Fördermittel bereitzustellen. Die jüngeren, insbesondere die von Bildungsministerin Stark-Watzinger durchgesetzten, Förderprogramme begrüßen wir, stellen jedoch fest, dass der tatsächliche Bedarf zum Aufholen des bisherigen staatlichen und politischen Versagens deutlich höher liegt. Die Fördermittel für Bildung und wissenschaftliche Forschung müssen vervielfacht werden.
  • Letztlich ist es notwendig, dass die aktive Wirtschaftspolitik über alle Gebietskörperschaften hinweg die Entwicklung und die Nutzung von Künstlicher Intelligenz aktiv vorantreibt und fördert. Auf regionaler Ebene müssen bestehende Potenziale im Rahmen von gezielter Clusterbildung genutzt werden, damit auch in Deutschland eine international wettbewerbsfähige Branche für Künstliche Intelligenz entstehen kann.

Wir brauchen Nachwuchs – Berufliche Ausbildungen stärken

Die berufliche Ausbildung nimmt eine wichtige Rolle für den Arbeitsmarkt, und folglich für die gesamte Wirtschaft, in Deutschland ein. Dabei steht der Ausbildungsmarkt vor enormen Problemen, die unsere wirtschaftliche Zukunft schwer belasten wird. Die Betriebe klagen lautstark über mangelndes Fachpersonal und finden zunehmend nicht ausreichend Auszubildende, um den Personalbedarf nachhaltig zu erfüllen, sodass immer mehr Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. Gleichzeitig wächst die Zahl der Schüler und Schülerinnen, die die Schule verlassen und trotz Interesse keinen Ausbildungsplatz finden können. Gerade vor dem Hintergrund des akuten  Fachkräftemangels ist es zwingend notwendig, das volle Erwerbspersonenpotential zu realisieren und dafür Sorge zu tragen, dass mehr erfolgreiche Ausbildungen stattfinden können. Statt die Probleme des Ausbildungssystems an den Ursachen anzugehen, bestehen die bisherigen Versuche der Politik aus nicht erfüllbaren Ausbildungsansprüchen, verschwenderischen Subventionsvorhaben, sowie tatenloser Bekundungen der Ausbildungsstärkung. Die beschlossene Ausbildungsabgabe der Bremer Regierung stellt dabei einen besonders schlechten, und sogar kontraproduktiven, Versuch dar für mehr Ausbildungsverhältnisse im Land Bremen zu sorgen. Anstatt strukturelle Probleme zu lösen, Ausbildungsberufe attraktiver zu machen und das volle Potenzial des Arbeitsmarktes nutzen wollen, versucht die Ausbildungsabgabe die Betriebe mit zusätzlichen finanziellen Belastungen zu bestrafen und zu mehr Ausbildungsverhältnissen zu nötigen. Anstatt den Standort Bremen immer unattraktiver zu machen, fordern wir als Junge Liberale Bremen, dass die Probleme unseres Ausbildungssystems grundsätzlich angepackt und gelöst werden. Anstatt staatlicher Orchestration wollen wir die überlegende Effizienz marktwirtschaftlicher Wettbewerbe wieder entfesseln, und die Interessen aktueller und zukünftiger Auszubildenden ins Zentrum der Ausbildungspolitik stellen.

Berufsorientierungsangebote an allen Schulformen ausbauen

Die wichtigsten Bausteine für den beruflichen Werdegang von Schülern und Schülerinnen stellen eine qualitativ hochwertige Berufs- und Karriereberatung im Rahmen der allgemeinbildenden Schulbildung, sowie die Möglichkeit zur Gewinnung von Einblicken in unterschiedliche Berufsfelder dar. Die bestehenden Angebote bleiben in quantitativer und qualitativer Hinsicht hinter allen berechtigten Erwartungen zurück. Die Angebote für die Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen müssen im alleinigen Interesse der Schüler und Schülerinnern harmonisiert, ausgebaut und verbessert werden.

  • Die Angebote zur Berufs- und Karriereberatung müssen an den unterschiedlichen Schulen und Schularten im Land Bremen ausgeweitet und sinnvoll vereinheitlicht werden. Anforderungen an Berufseinblicke, Praktika, Karriereberatung und sonstigen Berufsorientierungsangeboten sind nur insofern zu unterschiedlich zu halten, sofern dies im direkten Zusammenhang mit der besuchten Schulform oder dem angestrebten Schulabschluss steht.
  • Wir fordern zwei verpflichtende mehrwöchige Berufspraktika während der zweiten Hälfte der Sekundarstufe I an allen Schulformen. Persönliche Erfahrungen und Kontakt mit dem Arbeitsalltag stellen die beste Möglichkeit zur individuellen Berufsorientierung dar. Eine Einschränkung hinsichtlich der Berufe oder Branchen lehnen wir ab.
  • Um freiwillige Praktika und Schnuppertage für interessierte Schüler und Schülerinnen zu erleichtern, sollen Schüler und Schülerinnen ab der 7. Jahrgangstufe einen Anspruch auf Freistellung vom Unterricht für bis zu 3 Wochen zum Zwecke von unentgeltlichen Praktika, die allein den Zweck derBerufsorientierung haben, erhalten. Prüfungsleistungen deren Fälligkeit in den betroffenen Zeitraum fallen, müssen trotzdem erbracht werden.
  • Die innerschulische Berufsberatung muss sich verstärkt auf die individuellen Interessen, Talente und Fähigkeiten der Schüler und Schülerinnen fokussieren. Die gesamtwirtschaftlichen Bedürfnisse dürfen an dieser Stelle keine Beachtung finden.
  • Wir fordern die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und Unternehmen im Rahmen von Praktika und Projekttagen oder -wochen. Dabei darf es keine Einschränkung oder Bevor- bzw. Benachteiligungen einzelner Beschäftigungen, Branchen und Unternehmen geben, sofern dies nicht aus dem Jugendschutz hervorgeht.
  • Möglichkeiten und Perspektiven zur Selbstständigkeit und Unternehmensgründung sollen aktiv im Rahmen der Berufsorientierung und Karriereberatung ebenfalls betrachtet werden. Die bestehende Beschränkung auf abhängige Arbeitsverhältnisse wird den Lebensrealitäten der Menschen nicht gerecht.
  • Immer mehr junge Menschen haben eine Migrationsgeschichte, was sich möglicherweise negativ auf das Wissen und die Kenntnisse über die Ausgestaltung und die Möglichkeiten des deutschen Ausbildungssystems auswirken kann. Gerade hier ist es, auch aus Gesichtspunkten der Integration, besonders wichtig zusätzliche Angebote für die betroffenen Schüler und ggf. deren Eltern bereitzustellen, damit allen Schülern und Schülerinnen das gesamte Spektrum der Berufsangebote bekannt werden kann und der Übergang in den Arbeitsmarkt zusätzlich erleichtert wird.

Berufsausbildungen finanziell attraktiver machen

Die mangelnde Attraktivität von Berufsausbildungen begründet sich maßgeblich durch die finanziellen Umstände. Staatliche Vorschriften zu Mindestvergütungen und staatliche Finanzierung von betrieblichen Ausbildungen lehnen wir gleichermaßen ab. Stattdessen sind die Ausbildungsbetriebe gefragt sich im marktwirtschaftlichen Wettbewerb, um potenzielle Auszubildende durch attraktive Ausbildungsbedingungen durchzusetzen. Gleichzeitig muss der Staat es unterlassen die Ausbildungsvergütungen durch exorbitante Abgabenlasten abzuschöpfen, sowie zusätzliche Angebote, die sich direkt an die Auszubildenden richten zu schaffen. Im Sinne der angestrebten Gleichwertigkeit von Ausbildung und Studium, ist dabei auf eine hinreichende Äquivalenz zwischen Auszubildenden und Studierenden zu achten.

  • Wir stehen zur kompetitiven Marktwirtschaft und betrachten es im Wettbewerbsinteresse als Verantwortung der Ausbildungsbetriebe, potenzielle Auszubildenden für die Unternehmen und die Berufe bzw. Branche zu begeistern. Eine staatliche Einflussnahme oder Förderung einzelner Unternehmen oder Branchen lehnen wir grundsätzlich ab.
  • Die gezahlten Ausbildungsvergütungen sind grundsätzlich von der Sozialabgabenpflicht zu befreien, um duale Ausbildungen finanziell attraktiver zu machen, ohne die Ausbildungsbetriebe zusätzlich zu belasten.
  • Wir bekräftigen unsere Forderung danach, Studentenwohnheime grundsätzlich auch für Auszubildende zu öffnen, damit auch Auszubildende Zugang zu günstigerem Wohnraum erhalten. Daneben sind weiterhin zusätzliche Kapazitäten der Wohnheime zu schaffen.
  • Die Kosten für alle Aus- und Weiterbildungen, sowie ausdrücklich für die Erstausbildung, müssen vollständig und der Höhe nach unbegrenzt, von der individuellen Einkommensteuer als normale Werbungskosten abgesetzt werden können. Alle Aus- und Weiterbildungskosten stehen in einem direkten Zusammenhang zu der entsprechenden Erwerbstätigkeit und müssen den Besteuerungsgrundsätzen nach absetzbar sein.
  • Als Junge Liberale fordern wir weiterhin ein elternunabhängiges Bafög, dass gleichermaßen für Studierende, sowie berufliche und schulische Auszubildende zugänglich ist.

Allgemeine Bildungsvoraussetzungen und Berufsschulen stärken

Die Ausbildungsbetriebe beklagen seit langem sich zunehmend verschlechternde Bildungsvoraussetzungen, sodass vermehrt Aufwand in das Aufholen von Bildungsinhalten und -fähigkeiten gesteckt werden muss, die ursprünglich durch den allgemeinen Bildungsauftrag der Schulen erfüllt werden müsste. Auch scheitern viele potenzielle Ausbildungsverhältnisse an den verschlechterten Bildungsstand von Schulabgängern. Die Verantwortung liegt hierbei alleine beim ruinösen staatlichen Schulsystem. Deswegen muss zur Verbesserung des allgemeinen Bildungsniveaus direkt in den Schulen angesetzt werden, wobei eine Stärkung der Berufsschulen auch vor diesem Hintergrund von besonderer Bedeutung ist, um bestehende Defizite wieder aufzuholen.

  • Immer häufiger scheitern Ausbildungen an fehlender Grundbildung oder einem Mangel an allgemein-berufsvorbereitenden Fähigkeiten. Hierzu muss gerade in diesen Bereichen die Bildung in den allgemeinbildenden Schulen drastisch verbessert werden. Sofern notwendig sind finanzielle, personelle und zeitliche Kapazitäten zu diesem Zwecke zu verstärken, indem die Kapazitäten insbesondere im ideell-kreativem Bereich eingespart werden.
  • Wir fordern die Einrichtung geeigneter Förderprogramme für ehemalige Schüler und Schülerinnen von Bremer Schulen, die explizit die Defizite durch das mangelhafte Schulsystem und die Lücken in der Grundbildung aufholen sollen.
  • Es müssen mehr Lehrerstellen an berufsbildenden Schulen geschaffen werden, sowie die Ausbildungsqualität durch Weiter- und Fortbildungen drastisch verbessert werden. Gerade an berufsbildenden Schulen sollte vermehrt auf praxiserfahrene Quereinsteiger gesetzt werden.
  • Dauerhaft müssen zusätzliche finanzielle Mittel für die Berufsschulen bereitgestellt und langfristig zugesichert werden, damit stärker in die marode Infrastruktur und die Ausstattung der Berufsschulen investiert werden kann.
  • Auch im schulischen Teil der Berufsausbildung muss die Bildung weitestgehend durch digitale Technologien und Methoden unterstützt werden. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass die Berufsschulen in Ausstattung und Lehrkompetenz vollständig digital ausgestattet werden. Der Digitalpakt muss ausgeweitet und auch für Berufsschulen zugänglich gemacht werden.

Ausbildungsvorschriften modernisieren und flexibilisieren

Die realen Bedingungen, unter denen berufliche Ausbildungen stattfinden, sowie aktuelle Trends und Entwicklungen finden stehen zunehmend im Kontrast zu den tatsächlichen rechtlichen Rahmenbedingungen. So wie sich die allgemeine Arbeitswelt verändert hat, ist es zwingend notwendig, dass diese Veränderungen auch für berufliche Ausbildungen verstärkt ermöglicht werden. Als Junge Liberale fordern wir angemessene Rechtsvorschriften, die einer modernen Arbeitswelt auch in Hinblick auf die Berufsausbildungen gerecht werden.

  • Wir fordern das Homeoffice und mobiles Arbeiten im Rahmen der Vorschriften zu Berufsausbildungen insofern erleichtert wird, als dass die Möglichkeit und Umsetzung allein zwischen dem Ausbildungsbetrieb und dem Auszubildenden vereinbart werden. Staatliche Vorschriften dürfen der ortsunabhängigen Ausbildung nicht im Wege stehen.
  • Auch für berufliche Ausbildungen müssen die Arbeits- und Berufsschulzeiten so weit wie möglich flexibilisiert werden. Somit können Ausbildungsbetriebe und Auszubildende besser nach den vorliegenden Umständen planen und im Ergebnis eine bessere und individuellere Ausbildung ermöglichen. Besondere Aspekte des Jugendschutzes, die bei beruflichen Ausbildungen regelmäßig relevant sind, sollen hierbei unberührt bleiben.

Alle staatlichen Vorschriften müssen auf den Prüfstand und hinsichtlich der Angemessenheit in der modernen Arbeitswelt, sowie dem bürokratischen Aufwand für Betriebe, Auszubildenden, Kammern und staatlichen Institutionen kritisch hinterfragt werden. Dabei muss es das ausdrückliche Ziel die staatlichen Vorschriften im Interesse des Bürokratieabbaus wo immer möglich zu reduzieren, und die zugrundeliegenden Verfahren so aufwandsarm wie möglich, digital, zu gestalten.

Eine Zeitenwende der Finanz- und Haushaltspolitik: Leistungs- und Generationengerechtigkeit für die Staatsfinanzen

Mit dem Urteil zum zweiten Nachtragshaushaltsgesetz 2021 hat das Bundesverfassungsgericht das Recht der Bürger auf ordnungsgemäße und verantwortungsbewusste Staatsfinanzen wegweisend gestärkt. In der Folge des Urteils sind gleich mehrere Öffentliche Haushalte im bundesdeutschen Gebiet unter enormen Druck geraten, weil diese auf denselben Haushaltstricksereien beruhen, die vom Bundesverfassungsgericht nunmehr eindeutig als unzulässig erklärt worden sind. Insbesondere da sich große Teile der Politik über Jahre auf eben diese Haushaltstricks verlassen haben, um ihre politischen Vorhaben zu finanzieren, ist dem Urteil eine umfängliche Debatte von gesamtgesellschaftlicher Tragweite über die Zukunft der Staatsfinanzen gefolgt. Als junge Menschen haben wir ein besonderes Interesse an einer nachhaltigen Finanzpolitik des Staates, weil es immer zukünftige Generationen sind, auf denen Zahlungsverantwortung für undurchdachte und schuldenfinanzierte Finanzierungskonzepte politischer Vorhaben abgewälzt werden. Und gerade als Bremer leiden wir schon heute mehr als in allen anderen Bundesländern unter den Folgen einer über Jahrzehnten andauernden verantwortungslosen Finanzpolitik durch die linke Regierung. Vor diesem Hintergrund begrüßen die Junge Liberalen Bremen die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes als grundlegende Stärkung ordnungsgemäßer Haushaltsführung im Interesse der Bürger. Wir stehen weiterhin konsequent für verbindliche Regulierungen staatlicher Finanzpolitik, welche die Politik rechtlich bindet, die Staatsfinanzen auf allen Ebenen im Sinne einer vernunftbasierten Wirtschaftspolitik unter Wahrung der Generationen- und Leistungsgerechtigkeit zu betreiben.

Verantwortungsbewusste Haushalts- und Finanzpolitik hat höchste Priorität!

In Folge des Urteils befasst sich ein Großteil der diskutierten Lösungsansätze für die unter Druck geratenen Staatsfinanzen damit, wie die Haushaltsregeln, die gerade erst durch das Bundesverfassungsgericht bestärkt worden sind, durch kreative Auslegung und Tricksereien erneut umgangen werde können. Die verantwortungsbewusste Konsequenz aus der Gerichtsentscheidung ist es hingegen die ordnungsgemäße und transparente Haushaltsführung nun konsequent zu betreiben. Für uns Junge Liberale steht fest, dass eine verantwortungslose Haushaltsführung nicht nur langfristig enormen finanziellen und wirtschaftlichen Schaden, insbesondere an kommenden Generationen anrichtet, sondern auch dem demokratisch-rechtstaatlichem Ansehen und der Vertrauenswürdigkeit des Staates und der Politik insgesamt schaden werden. Deswegen ist es umso wichtiger das Urteil als Anlass für eine Rückkehr zur verantwortungsbewussten und vernünftigen Haushaltspolitik auf allen Ebenen des Staates zu nehmen.

  • Die Schuldenbremse muss streng eigehalten werden! Dabei darf es auch nicht zum missbräuchlichen Umgehen der Schuldenbremse durch intransparente Schatten- und Nebenhaushalte kommen. Wir schulden es zukünftigen Generationen auch die Staatsfinanzen nachhaltig zu führen und Schulden nur als letztes Mittel in Krisenzeiten heranzuziehen.
  • Keine (nachträgliche) Feststellung einer Notsituation i.S.d. Ausnahmeregelung der Schuldenbremse! Aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts, sowie dem fortgeschrittenen Haushaltsjahr, ist es an diesem Zeitpunkt bedauerlicherweise unumgänglich einen Nachtragshaushalt für 2023 umzusetzen, damit der Bundeshaushalt 2023 trotzdem rechtssicher ist. Die verfahrene Haushaltslage 2023 ist dabei maßgeblich auf die verschwenderische Ausgabenwut des Wirtschaftsministeriums zurückzuführen, das auf die ursprüngliche Umwidmung der Schulden bestanden hat, um insbesondere Milliardenschwere Subventionen für die Industrie umzusetzen, anstatt sich für eine florierende freie Marktwirtschaft einzusetzen. Damit zukünftige Generationen nicht für das Versagen des Bundeswirtschaftsministeriums besonders belastet werden, ist es notwendig den gesamten Nachtragshaushalt 2023 aus dem ordnungsgemäßen Haushalt 2024 in Form von Sondertilgungen auszugleichen. Für 2024 besteht jedoch überhaupt die Ausnahmeregelung des Schuldenbremse durch Feststellung einer Notsituation zu beanspruchen. Gerüchte, nach denen eine entsprechende Notsituation gar rückwirkend für das bisherige Haushaltsjahr erklärt werden soll, führen die Ausnahmetatbestände ad absurdum und sind entschieden abzulehnen. Solange keine Notsituation vorliegt, die sich der Kontrolle des Staates entzieht und die Staatsfinanzen entsprechend belasten, wäre ein Feststellung selbiger eine Farce gegenüber den verfassungsrechtlichen Rahmen unseres Staatswesens.
  • Priorisierung der Ausgaben und effizientere Mittelverwendung statt Mehrbelastung der Bürger! Insbesondere im Bundeshaushalt ist es offensichtlich, dass die Finanzierung der gewünschten politischen Regierungsvorhaben nun auf neue Beine gestellt werden müssen. Vor Allem die Politiker der Grünen und SPD plädieren hierzu darauf, die Menschen die ohnehin die letzten Jahre unter den wirtschaftlichem Abschwung und den enormen Inflationsgeschehen gelitten haben, mit weiteren Steuern und Abgaben zu belasten. Als Junge Liberale lehnen wir jede effektive Mehrbelastung der Menschen strikt ab. Stattdessen fordern wir, dass die Ausgaben des Staates neu priorisiert werden und endlich im nennenswerten Umfang gegen die Geldverschwendung des Staates vorgegangen wird. Auch der Streichung von Subventionen, wie beispielsweise den Milliardengeschenken an Chiphersteller durch das Wirtschaftsministerium, stellen eine geeignete Maßnahme dar.
  • Bundesweite Bereinigung der Haushaltstricks! Neben dem Bundeshaushalt, sind auch viele Landeshaushalte durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts unter Druck geraten, weil auch dort viele Schatten- und Nebenhaushalte genutzt worden sind um an den Schuldenregeln vorbeizuarbeiten. Als Junge Liberale fordern wir von allen Gebietskörperschaften ihre Haushaltsgestaltungen vor dem Hintergrund des Urteils zu prüfen und diese bei Bedenken zur Verfassungskonformität abzuwickeln, damit sie stattdessen ordnungsgemäß finanziert werden können.

Die Schuldenbremse muss erneuert werden!

Die Schuldenbremse diente als direkte Antwort auf die Staatsschuldenkrise, die alleine durch eine völlig haltlose Verschuldung der öffentlichen Haushalte ganz Europa über Jahre hinweg in eine schwere Wirtschaftskrise gestoßen hatte. In den Jahren seit ihrer Einführung ist klar geworden, dass die Schuldenbremse einer Reform bedarf, weil sie noch immer zu viel Interpretations- und Ausweichspielraum für den staatlichen Verschuldungswahn lässt. Als Junge Liberale fordern wir eine Verschärfung der Schuldenbremse, um den Tricksereien des Staates besser entgegentreten zu können und somit die Aspekte der Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit auch wirklich in der Staatsfinanzierung beachtet werden.

  • Stärkung der Konjunkturkomponente! Um dem Staat für die kurzfristige Wirtschaftslage bessere Handlungsmöglichkeiten zu bieten, muss die Konjunkturkomponente einen stärkeren Effekt auf die erlaubte Neuverschuldung haben. Gerade in Phasen des wirtschaftlichen Abschwungs ist es begründet, dass der Staat zusätzliche Finanzierungsspielraum für aktive Wirtschaftspolitik erhält. Die symmetrische Betrachtung wirtschaftlichem Auf- und Abschwungs muss dabei zwingend erhalten bleiben, sodass der zusätzliche Spielraum im wirtschaftlichen Abschwung, gleichermaßen zu weniger Spielraum während des Aufschwungs führt.
  • Ausweitung des Anwendungsbereichs! Aktuell ist die Umgehung der Schuldenbremse durch Neben- und Schattenhaushalte ein einfaches, und folglich häufig genutztes, Mittel unverantwortlicher Finanzpolitik. Die Schuldenbremse muss so angepasst werden, dass sie sich auf alle Verschuldungen bezieht, denen letztlich eine staatliche Haftung zu Grunde liegt. Die Generationengerechtigkeit der Staatsfinanzen darf nicht durch einfachste Rechtsgestaltungen völlig umgangen werden können.
  • Keine Ausnahmeregelung für staatliche Investitionen! Viele Reformwünsche zur Schuldenbremse fordern, dass staatliche Investitionen von der Schuldenbeschränkung ausgenommen werden können. Dabei offenbaren die der Forderung beiwohnenden Erklärungen regelmäßig, dass es lediglich um die Schaffung neuer Schlupflöcher geht. Grundsätzlich fallen staatliche Investitionen in die Verantwortung der regulären Staatsfinanzierung, wie alle anderen Ausgabentypen auch. Dabei ist es auch nicht so, dass staatliche Investitionen an mangelnden Geldern des Staates scheitern, sondern konsumtive Ausgaben durch die Politiker vorgezogen werden. Kaum ein anderer Staat hat so viel Finanzkraft zur Verfügung wie Deutschland, und trotzdem ist der Anteil der Investitionen in staatlichen Haushalten verschwindend gering. Anstatt die Investitionsvorhaben in finanzpolitische Geiselhaft zu nehmen, ist es geboten den Staat zu verschlanken und dem ausgeuferten Sozialstaat zu beschränken.

Die Menschen brauchen Entlastung und keine zusätzlichen Abgaben!

Seit Jahren kritisieren die Jungen Liberalen und andere liberale Kräfte die immer weiter zunehmende Abgabenlast des Staates, deren Ausmaß bereits heute dazu führt, dass den Menschen der wirtschaftliche Aufstieg immer schwerer gemacht wird. Immer wiederkehrende Forderungen nach noch mehr Steuern und Abgaben sind ein Schlag ins Gesicht der Leistungsträger unserer Gesellschaft. Für uns steht fest, dass die Menschen nach Jahrzehnten der Mehrbelastung endlich eine echte Entlastung brauchen, die zwingend nur mit einer Senkungen der staatlichen Abgabenquote einhergehen kann.

  • Ein dauerhaft leistungsgerechtes Einkommensteuersystem! Über Jahrzehnte wurden die Hürden für die Einkommensteuergruppen nicht angemessen angepasst, sodass heute bereits große Teile der Mittelschicht steuerrechtlich, als Spitzenverdiener behandelt werden. Wir fordern die Umkehr dieses Prozesses, sodass auch wirklich nur Spitzenverdiener entsprechend hoch besteuert werden.
  • Realitätscheck für unsere Sozialsysteme! Viele unserer Sozialsysteme sind insb. vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, sowie der immer weiter geführten Ausweitung der Leistungen, weit über ihre Grenzen hinausgetrieben worden. Insbesondere im Bezug auf das Rentensystem ist es notwendig die Umstellung zur kapitalbasierten Aktienrente in nennenswertem Umfang einzuleiten und zukünftig noch größere Finanzierungsprobleme abzumildern. Schon heute ist dabei die direkte Abgabenlast der Sozialversicherungen, sowie die indirekten Kosten für steuerfinanzierte Sozialsysteme über der Leistungsfähigkeit der Menschen getrieben worden. Wir fordern eine konsequente Reform der Sozialsysteme, die sich den Realitäten ungeschönt stellen, damit die Menschen auch dort spürbar entlastet werden können.
  • Mehr Kaufkraft für die Menschen! Nicht nur beim Wocheneinkauf oder beim Tanken, sondern beim Kauf von fast allen Produkten oder Dienstleistungen kassiert der Staat gleich mehrfach ab. Über lange Zeit sind hierbei immer weitere Steuern und Abgaben hinzugekommen und haben den Menschen damit immer mehr Kaufkraft genommen. Dabei verursacht die Vielzahl an unterschiedlichen Steuern und Abgaben einen enormen Verwaltungsaufwand. Wir fordern die Vereinheitlichung von unterschiedlichen Verkehrssteuern und wollen deren Umfang zu weit wie möglich absenken. Des Weiteren lehnen wir Steuern als Instrument der Verhaltenslenkung konsequent ab.

Der Bürokratie den Kampf ansagen

Deutschland steht vor zahlreichen Herausforderungen: Die Bekämpfung des Klimawandels insbesondere durch einen energiepolitischen Umbau, die grundlegende Reformierung des Bildungssystems insbesondere im bildungspolitisch abgehängten Land Bremen, die Entfesselung der stagnierenden Wirtschaftsentwicklung zur Erhöhung des individuellen Wohlstands, oder das Aufholen jahrzehntelang versäumter Investitionen in die öffentliche Infrastruktur sind nur wenige Beispiele für die drängendsten Probleme der aktuellen Zeit.

Durch staatliche Überregulierung und ineffiziente Verwaltung verhindern Staat und Behörden sämtlichen Fortschritt in nahezu allen Bereichen öffentlicher Interessen. Als Querschnittsproblem über sämtliche Bereiche hinweg, ist die staatliche Überbürokratisierung folglich als das drängendste Problem zu betrachten. Deswegen fordern die Jungen Liberalen Bremen, dass die Bekämpfung der Bürokratie höchste Priorität bei allen politischen Entscheidungen haben muss!

  • Damit der Bürokratiebekämpfung auch im politischen Alltag tatsächlich die höchste Priorität erfährt, sind sämtliche neue Gesetze und Beschlüsse vor der parlamentarischen Aussprache durch wissenschaftliche Mitarbeiter unabhängig hinsichtlich Ihrer Auswirkungen auf die bürokratische Belastung zu bewerten. Aufgrund der angehäuften staatlichen Bürokratie ist auf absehbare Zeit auf das One-In-Two-Out-Prinzip bei der Gestaltung neuer gesetzlichen und behördlichen Bestimmungen zu setzen, da andernfalls eine Verringerung der bürokratischen Belastung nicht erfolgen kann. Die Jungen Liberalen Bremen fordern, dass sich alle anderen Belange der Entbürokratisierung unterzuordnen haben.
  • Damit die Effizienz der Verwaltung und die einhergehende Belastung für Bürger erfassbar gemacht wird, fordern die Jungen Liberalen Bremen die Ausweitung des Bürokratiekostenindex für alle Länder und Kommunen, wobei für Bundesländer und Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern eine quartalsweise und für Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohnern eine jährliche Messung der Bürokratiekosten ausreicht.
  • Dem Onlinezugangsgesetz Folge leistend hätten Bund, Länder und Kommunen bis Ende 2022 alle Verwaltungsleistungen digital anbieten müssen. Durch politische Untätigkeit und behördliche Inkompetenz steht bereits fest, dass die gesetzliche Verpflichtungen nicht eingehalten wird. Um die hiervon betroffenen Bürger zu entlasten, sowie den Druck zur Umsetzung auf Politik und Verwaltung zur Umsetzung zu erhöhen, fordern wir, dass Bürger und Körperschaften den bürokratischen Erfüllungsaufwand der bei Verwaltungsvorgängen durch die ausgebliebende Digitalisierung entsteht von den zuständigen Behörden vollständig entschädigt bekommen.
  • Neben einer digitalen Schnittstelle zu den Bürgern und Körperschaften, sollen sämtliche Verwaltungsvorgänge so weit wie möglich automatisiert werden. Dadurch kann die Verwaltung entlastet, die Bearbeitung beschleunigt, die Verwaltungskosten gesenkt und die Bearbeitungsqualität verbessert werden. Hierbei ist der Stellenabbau in der Verwaltung ein wichtiges Nebenziel zur Verschlankung der Verwaltung und Entlastung der Staatsfinanzen.
  • Bedauernswerterweise sind Meldungen über schwerwiegende Datenschutzverletzungen durch Behörden und deren Mitarbeiter keine Seltenheit. Für die digitale Verwaltung ist der Schutz von sensiblen Daten unerlässlich. Deswegen fordern wir die Erleichterung von Betroffenen Entschädigungen geltend zu machen, sowie eine konsequente disziplinarische Ahndung der verantwortlichen Mitarbeiter. Darüberhinaus fordern wir eine Whistleblowerpflicht für Behördenmitarbeiter, wonach Behördenmitarbeiter bekannte oder vermutete Datenschutzverletzungen in der Verwaltung an die zuständigen Datenschutzbeauftragten melden müssen. Sofern Behördenmitarbeiter Ihnen bekannte Datenschutzverletzungen nicht melden, muss dies zwingend mit der dauerhaften Entfernung aus dem öffentlichen Dienst geahndet werden.
  • Neben der behördlichen Struktur sind die Verwaltungsmitarbeiter entscheidend für eine effiziente Verwaltung. Neben regelmäßigen Pflichtschulungen und -weiterbildungen, muss eine leistungsorientierte Arbeitskultur in den Behörden implementiert werden. Hierzu ist die Arbeitsleistung von Verwaltungsmitarbeitern hinsichtlich Qualität und Quantität zu messen und regelmäßig in der Bewertung der Arbeitsleistung zu berücksichtigen. Die objektive Messung der Leistung kann hierbei durch digitale Technologie unterstützt und automatisiert werden, sodass hierdurch keine nennenswerte Mehrbelastung innerhalb der Behörden entsteht. Die individuelle Leistung der jeweiligen Mitarbeiter muss künftig maßgeblichen Einfluss auf den Karriereverlauf haben.

Für eine gesunde Währungs- und Wirtschaftsunion in Europa!

Die Jungen Liberalen Bremen bekennen sich zur Europäischen Idee und setzen sich für das langfristige Fortbestehen und den Erfolg der Europäischen Gemeinschaft ein. Im Laufe der vergangenen Jahre war die Europäische Union und deren Mitgliedsstaaten einer Vielzahl von schwerwiegenden Herausforderungen ausgesetzt. Jedoch reagierte die Europäische Staatengemeinschaft auf die Herausforderungen und veränderte Umstände nicht durch problemlösende Reformen, sondern verschleppt bis heute eine Vielzahl an grundlegenden Problemen zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger, und schaden damit auch dem Europäischen Zusammenhalt. Die verfehlte Wirtschafts- und Finanzpolitik nimmt hierbei eine herausragende Rolle ein. Die zurückhaltende Wirtschaftsentwicklungen, verfestigte Wettbewerbsunterschiede, jahrelange Zinsausfälle und drastische Preissteigerungen schaden nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch dem Europäischen Zusammenhalt und der Akzeptanz der Europäischen Union.

Als überzeugte Europäer fordern die Jungen Liberalen Bremen eine Reformierung der europäischen Wirtschafts- und Finanzpolitik zur zukunftsorientierten und vorausschauenden Problemlösung und treten für eine langfristig gesunde Europäische Union ein.

Verbindliche Festlegung der Inflationsziele

Während die Preisstabilität der vergangenen Jahre trotz der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, zu mindestens im Verbraucherpreisindex gewährleistet werden konnte, nimmt das Inflationsgeschehen seit Beginn 2021 ungebremst Fahrt auf. Bis April 2022 erreichten die Preissteigerung im harmonisierten Verbraucherpreisindex der Eurozone 7,5%, wobei keine Trendwende vermutet werden kann. Dabei ist es die wichtigste Verantwortung der Europäischen Zentralbanken ist die Preisstabilität des gemeinsamen Währungsraums zu gewährleisten. Artikel 127 Absatz 1 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union gewährt diesem Ziel unmissverständlichen Vorrang ein und gewährt die Verfolgung anderer wirtschaftspolitischer Ziele ausschließlich, sofern die Preisstabilität dem nicht entgegensteht. Für die Auslegung des Zielbegriffs der Preisstabilität wird der Europäischen Zentralbank ferner ein großzügiger Interpretationsspielraum gewährt, wobei die Europäische Zentralbank selbst ein Inflationsziel von etwa 2% als Grundlage legt. Die aktuelle Inflationsdynamik hat dieses Ziel bereits deutlich überschritten. Anstatt anderen Zentralbanken zu folgen, hält die Europäische Zentralbank jedoch weiterhin an der Politik des billigen Geldes fest und stellt Maßnahmen zur Bekämpfung zu hoher Inflation bestenfalls perspektivisch in Aussicht. Wie schon die jahrelange Niedrigzinspolitik, arbeitet die Europäische Zentralbank damit unmittelbar zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger, wobei nunmehr sogar das oberste Ziel der Währungshüter ignoriert wird. Durch die Handlungen der Europäische Zentralbank ist es evident, dass die Auslegung der Preisstabilität nicht länger durch die Europäische Zentralbank erfolgen darf. Die Jungen Liberalen Bremen fordern daher, dass das oberste Ziel der Preisstabilität direkt in dem Vertrag zur Arbeit der Europäischen Union eindeutig und interpretationsfrei verankert wird. Dabei sollen Zielwertkorridore der Preisentwicklung für unterschiedliche Zeithorizonte auf wissenschaftlicher Grundlage festgesetzt werden, sodass konjunkturellen und strukturellen Entwicklungen Rechnung getragen werden kann. Gleichzeitig muss das Mandat der Europäischen Zentralbank verbindlich an die Einhaltung der Preisentwicklung gebunden werden, sodass bei Über- oder Unterschreiten der Zielwertkorridore ausschließlich Maßnahmen veranlasst werden dürfen, welche auf die Einhaltung der Zielwertkorridore hinwirkt.

Bürger- und Stabilitäts-orientierte Geldpolitik

Aufbauend auf einer transparenteren und verbindlicheren Inflationsdefinition, ist es unerlässlich, dass die geldpolitischen Werkzeuge und Rahmenbedingungen des gemeinsamen Währungs- und Finanzsystems angepasst werden. Entsprechend ist die präzisere Inflationsdefinition durch eine engere Bindung der geldpolitischen Mandate zu binden. Dabei ist der Europäischen Zentralbank anhand der Zielwertkorridore die geldpolitische Einflussnahme insofern zu beschränken, als das sämtliche geldpolitischen Maßnahmen ausnahmslos so einzusetzen sind, dass sie zur (Wieder-)Einhaltung des Zielwertkorridors für die Inflationsentwicklung beitragen. Geldpolitische Maßnahmen, die eine dem Zielwertkorridors entgegengesetzte Wirkung entfalten, sind unzulässig

Durch die fahrlässige Überschuldung einzelner Mitgliedstaaten hat das Anlegervertrauen in die staatlichen Anleihen tiefgreifenden Schaden genommen. Auf diesen Vertrauensverlust hat die Europäische Zentralbank mit direkter und indirekter Staatsfinanzierung über die vergangenen Jahre reagiert. Faktisch stützen zahlreiche Anleihekaufprogramme der Europäischen Zentralbank seit der Staatsschuldenkrise die Staatsanleihen künstlich ab, auch wenn diese überwiegend über den Sekundärmarkt erworben werden. Diese indirekte Staatsfinanzierung begünstigt staatliche Überschuldung, verzerrt die Marktlage und widerspricht der, in den Europäischen Verträgen verankerten, politischen Neutralität der Geldpolitik. Die Staatsschulden-orientierte Geldpolitik ging insbesondere durch Niedrigzinsen über Jahre hinweg zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger, und ist durch die einhergehende Geldmengenerweiterung mitverantwortlich am aktuellen Inflationsgeschehen. Die Jungen Liberalen Bremen fordern daher, der Europäischen Zentralbank den Erwerb von Staatsanleihen grundsätzlich zu versagen, damit weder eine direkte noch eine indirekte Staatsfinanzierung auf dem Rücken der Bürgerinnen und Bürger erfolgen kann. Die grundsätzliche Fähigkeit zur Leistung expansiver Geldpolitik der Europäischen Zentralbank wird davon nicht eingeschränkt, jedoch wird damit der politische Druck und Einflussnahme auf die Geldpolitik reduziert.

Zukunftssichere und Generationen-gerechte Staatsfinanzen

Die Staatsschuldenkrise zu Beginn der 2010er Jahre hat beinahe zum Kollaps des Euro-Systems geführt, wodurch die Europäische Union und der zwischenstaatliche Zusammenhalt mutmaßlich schwerwiegenden und langanhaltenden Schaden genommen hätte. Infolgedessen wurden Maßnahmen und Regularien getroffen, die eine erneute Überschuldung einzelner Staaten verhindern sollte. Im Laufe der vergangenen Jahre wurden diese Regulierungen bedauerlicherweise zunehmend aufgeweicht und umgangen. Deswegen fordern die Jungen Liberalen Bremen die Schuldenregeln der europäischen Staaten wieder angemessen zu verschärfen. Die Ausnahmeregeln der staatlichen Schuldenbremsen müssen insofern nachgebessert werden, als das ausschließlich unvorhersehbare Notsituationen eine temporäre Abweichung der Schuldenregeln rechtfertigen. Daneben muss die Europäische Union die sukzessive Schuldenreduktion besonders verschuldeter Staaten stärker forcieren. Eine Umschuldung oder schuldenbasierte Umverteilung zwischen den Mitgliedstaaten darf es nicht geben.

Im Rahmen der Covid-Pandemie wurden erstmalig Staatschulden in gemeinsamer Verantwortung der Mitgliedstaaten der Europäischen Union aufgenommen. Hierbei profitieren besonders hochverschuldete Staaten von einem niedrigeren Zinsniveau als sie selbst am Kapitalmarkt erzielen könnten, während fiskalpolitisch vernünftige Staaten ein höheres Zinsniveau akzeptieren müssen. Darüber hinaus entsteht somit eine kollektivistische Haftung für die gemeinsame Verschuldung. Die Jungen Liberalen Bremen kritisieren die gemeinschaftliche Aufnahme von Staatsschulden und fordern eine alsbaldige, außerordentliche Abwicklung in die regelmäßige, einzelverantwortliche Staatsverschuldung. Darüber hinaus lehnen wir jeden erneuten Versuch einer gemeinschaftlichen Verschuldung und kollektivistischer Haftungsverantwortung im Rahmen der zwischenstaatlichen Verträge kategorisch ab. Die Wirtschaftsgeschichte hat wiederholt bewiesen, dass eine Entfremdung zwischen Nutznießung und Haftung zu einer Kaskade unverantwortbarer Fiskalpolitik führt – Die Haftung und Kosten für Schuldverschreibungen müssen zwingend in Einheit mit der Kapitalaufnahme erfolgen.

Präventive Schaffung von Notfall- und Krisenmechanismen

Es gehört zur politischen Wirklichkeit, dass wirtschaftliche und finanzielle Schieflagen und Krisen auf jeder Ebene politischer Verantwortungen entstehen können. Dies ist Teil der unabdingbaren Natur des Wirtschafts- und Politiksystems, obgleich regelmäßig Verantwortungslosigkeit politischer Handlungen hauptverantwortlich für das Entstehen von Krisensituationen ist. Zur Bewältigung wirtschaftspolitischer Schieflagen und Krisen setzte die Europäische Union in er Vergangenheit jedoch vor allem auf fiskal- und geldpolitische Verschleppung zugrundeliegender Ursachen, um kurzfristige Symptombekämpfung zu betreiben. In Folge der reaktionären Tagespolitik, bleiben zugrundeliegende Probleme bestehen und verschärfen sich im Hintergrund scheinbar unbemerkt. Das langfristige Bestehen der Europäischen Gemeinschaft kann nur erfolgen, wenn Schieflagen und Krisen in ihren Ursachen bekämpft werden und die Europäische Gemeinschaft bereit ist diesem Umstand Rechnung zu tragen. Als überzeugte Europäer fordern die Jungen Liberalen Bremen eine gemeinschaftliche Politik, die Krisen in ihrem Kern bekämpft und dafür auch kurzfristig weniger vorteilhafte Maßnahmen anwendet, sofern damit langfristig eine gesundere Staatengemeinschaft gefördert wird.

Neben den bestehenden Hilfs- und Fördermechanismen für wirtschaftliche und finanzielle Schieflagen und Krisensituationen, muss die Europäische Union geregelte Verfahren schaffen, sollten die Situationen erneut schwerste Ausmaße annehmen. Es liegt im Kern einer vorausschauenden Europapolitik, auch auf die schlimmsten Krisensituationen vorbereitet zu sein und damit dem unregulierten Eintreten solcher Situationen präventiv entgegenzuwirken. Entsprechend fordern die Jungen Liberalen Bremen, dass die Europäische Union geregelte Verfahren zur Abwicklung des möglichen Austritts einzelner Staaten aus dem gemeinschaftlichen Währungs- und/oder Wirtschaftssystem schafft, sowie ein klares Verfahren zur Abwicklung einer Staatsinsolvenz in Folge von Überschuldung zu entwickeln. Sofern die Notwendigkeit oder der entschiedene Wille für einen entsprechenden Schritt eintreten sollte, ist es notwendig auf klar geregelte Verfahren zurückgreifen zu können, anstatt den spontanen Umständen und dem tagespolitischen Geschehen ausgesetzt zu sein. Nur so können in diesen Situationen eine zusätzliche Verschärfung der Lage vermieden werden. Damit die europäische Gemeinschaft langfristig erfolgreich sein kann, muss eine gesunde und zukunftsorientierte Entwicklung der Europäischen Union höchste Priorität haben.

Kurzfristige Bekämpfung der steigenden Energiekosten

Die aktuellen drastischen Preissteigerungen bei Heiz- und Energiekosten stellen eine starke Belastung für die Verbraucher und Verbraucherinnen dar. Die wirtschaftlichen Nachwirkungen der weltweiten Corona-Pandemie haben bereits zu historisch hohen Energiekosten geführt, wobei weitere Preissteigerungen als Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zu erwarten sind. Um die Belastung der Verbraucher und Verbraucherinnen kurzfristig spürbar zu bekämpfen, fordern die Jungen Liberalen Bremen eine Aussetzung der Energiesteuer, für mindestens 12 Monate. Nach Ablauf der 12 Monate, soll evaluiert werden, inwiefern die Markt- und Preislage die Wiedereinsetzung der Energiesteuer zulässt.

Sunset-Klausel: 3 Jahre.

Wahlwerbung ist Wahlwerbung? Stimmt nicht!

Die Jungen Liberalen Bremen fordern mehr Klarheit und weniger Bürokratie in unserem Steuersystem und somit die Angleichung der Steuersätze für Wahldrucksachen auf 7 Prozent.

Corona-Konjunkturantrag II: effizienter, freier, besser!

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie stellen die größte Wirtschaftskrise in der Bundesdeutschen Nachkriegszeit dar. Die Bewältigung der zusätzlich verschärften Schuldenlage, der Substanzvernichtung in der Privatwirtschaft, der weiteren Überlastung maroder Sozialsysteme und dem Bildungsausfall insbesondere bei jungen Generationen müssen mit konsequentem und verantwortungsbewusstem Handeln begegnet werden. Aufbauend auf der Beschlusssache zum „Corona-Konjunkturprogramm“ durch die Landesmitgliederversammlung vom 27.09.2020 fordern die Jungen Liberalen eine entschlossene und kompetente Wirtschaftsförderung als Antwort auf die Folgen der Corona-Pandemie.

Langfristige und nachhaltige Solidität der öffentlichen Finanzlage

Die wirtschaftlichen Auswirkungen haben die kritische Notwendigkeit eines handlungsfähigen Staatsapparats in Krisenzeiten dramatisch unterstrichen. Entsprechend ist es notwendig eine verantwortungsbewusste und nachhaltige Haushaltspolitik beizubehalten. Entsprechend ist die Schuldenbremse zur Verhinderung einer Überschuldung der EU-Staaten und untergeordneten Gebietskörperschaften beizubehalten. Anstatt einer Aufweichung der Schuldenregulierung muss die Ausweitung sozialstaatlicher Verbindlichkeiten während einer Verschuldung oberhalb der Schuldengrenzen untersagt werden, damit ausreichende Finanzmittel für notwendige Staatsaufgaben und wirtschaftsfördernde Investitionen verfügbar bleiben. Aufnahme gemeinschaftlicher Schulden durch die Europäische Union während der Corona-Pandemie muss eine einmalige Ausnahme bleiben. Jede Aufweichung der Haushaltsverantwortung einzelner Staaten und Gebietskörperschaften hin zu einer gemeinsamen Verantwortung ist strikt abzulehnen. Damit die Handlungsfähigkeit nachhaltig und krisenfest gewährleistet werden kann, sind Belastungen des Staatshaushaltes durch Subventionen, Unternehmensbeteiligungen und Sozialsysteme zu verringern und zu flexibilisieren. Zur Gegenfinanzierung der aufgenommenen Schulden, sind alle staatlichen Unternehmensbeteiligungen gründlich zu prüfen.

Um sowohl die Arbeitsfähigkeit, als auch die Effizienz staatlicher Behörden zu gewährleisten, sind diese durch eine radikale Reform zu verschlanken. Die Corona-Pandemie hat bewiesen, dass aufgeblasene Behördenapparate handlungsunfähig in Krisen sind. Bürokratische Belastungen, Zuständigkeitsüberschneidungen und überzogene Personalstrukturen sind radikal abzubauen. Um der ausartenden Überlastung durch Verbindlichkeiten für Staats- und Landesbeamte entgegenzuwirken, ist die Verbeamtung auf bedeutende Leitungspositionen und Staatsbedienstete des Sicherheitsapparats zu beschränken. Ferner müssen Bund und Länder dazu verpflichtete werden, für künftige Pensionsansprüche rechtzeitig Rückstellungen zu bilden, damit eine Belastung nachfolgender Generationen die finanzielle Handlungsfähigkeit des Staates nicht beeinträchtigt.

Entfesselung des privatwirtschaftlichen Wohlstands- und Fortschrittsmotors

Damit die Wohlstandsverluste der Corona-Pandemie wieder ausgeglichen werden können, muss die staatliche Übergriffigkeit in die Privatwirtschaft deutlich zurückgebaut werden. Hierzu soll die Steuerlast von Unternehmen mittelfristig auf das Niveau der kommenden internationalen Mindestbesteuerung reduziert werden. Ferner beeinträchtigt die massive Belastung der Privathaushalte die Handlungs- und Vorsorgefähigkeit der Bürger. Folglich ist es notwendig die Einkommensteuer grundlegend zu reformieren, indem eine Besteuerung erst ab hälftigem Medianeinkommens erfolgt. Während der Pandemie mussten viele Haushalte und Unternehmen angespartes Vermögen aufbrauchen. Um die Regeneration verbrauchter Kapitalreserven zu fördern ist zunächst der Sparerpauschbetrag auf 5.000€ zu erhöhen und die Kapitalertragssteuer auf 15% zu senken. Indem die direkte Investition in CO2-Zertifikate auch auf Privatpersonen ausgeweitet wird, kann sowohl die private Kapitalbildung als auch die Förderung von klimafreundlichen Entwicklungen gefördert werden.

Neben der finanziellen Entlastung muss der Abbau bürokratischer Belastungen von Haushalten und Unternehmen priorisiert werden. Durch Digitalisierung und Automatisierung von Verwaltungsprozessen kann die bürokratische Belastung deutlich reduziert werden. Langfristig ist die Vorgangsbearbeitung durch Behördenmitarbeiter auf sicherheitsrelevante Vorgänge zu begrenzen. Vorschriften sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich sind auf tatsächlich notwendige Vorschriften zu begrenzen. Für alle bürokratischen Vorgänge mit dem Ziel einer Genehmigungserteilung (bspw. Bauvorhaben) ist eine Genehmigungsfiktion mit angemessener Frist zu setzen, damit unnötige Verzögerungen verhindert werden können. Sofern Fehler und ungerechtfertigte Verzögerungen durch Behörden zu verantworten sind, müssen betroffene Haushalte und Unternehmen für die daraus entstehenden Arbeits- und Kostenaufwände vollständig entschädigt werden. Erteilen Mitarbeiter von Behörden falsche Auskünfte sind zunächst verbindliche Weiterbildungsmaßnahmen, und im Wiederholungsfall disziplinarische Maßnahmen, anzuwenden damit eine ordnungsgemäße Arbeitsweise von Behörden sichergestellt werden kann.

Letztlich hat die Pandemie bewiesen, kann nur technologischer Fortschritt die großen Probleme der Menschheit bewältigen können. Hierbei sind es vor allem private Forschungsinvestitionen, die innovative Zukunftsforschung ermöglicht. Damit Deutschland auch in Zukunft und möglichst vielen Bereichen Hochtechnologienation bleiben kann, müssen die regulatorischen Hürden für Forschungsaufträge verringert werden. Universitäten und andere Forschungseinrichtungen müssen in bei Ihren Forschungsprojekten frei von staatlicher Einmischung sein. Staatliche Eingriffe in die Freiheit der Forschung sind abzuschaffen und gesetzlich zu unterbinden. Die Abschreibung von privatwirtschaftlichen Forschungsinvestitionen muss verbessert werden, damit das Risiko für vorausschauende Zukunftsforschung mitigiert wird. Dagegen muss der Schutz von geistigem Eigentum insbesondere im internationalen Geltungsraum deutlich verbessert werden. Der Missachtung von geistigem Eigentum durch andere Länder muss im Rahmen multilateraler Gespräche Einhalt geboten werden.

Bekämpfung des Fachkräftemangels

Die vorsätzliche Vernachlässigung des Bildungssektors verschärft den akuten Fachkräftemangel und die Ungerechtigkeiten zwischen den Generationen. Es ist gesellschafts- wie wirtschaftspolitisch geboten die Aus- und Weiterbildung deutlich zu verbessern. Die Jungen Liberalen fordern deswegen Bildung zur Bundesaufgabe zu machen und die Länder aus der Bildungsverantwortung zu entlassen. Um die verlorene Bildung durch Unterrichtsausfall und gravierende Qualitätseinbußen durch mangelhaften Digitalunterricht aufzuholen, müssen sämtliche Lehrpläne verschlankt und auf relevante Inhalte begrenzt werden. Veraltete Fächer und irrelevante Unterrichtsinhalte sind durch zeitgemäße und zukunftsorientierte Inhalte zu ersetzen. Neben deutlichen Investitionen in die Schulinfrastruktur und die Digitalisierung der Bildung, muss dringend in die Weiterbildung der Lehrerkräfte investiert werden, damit eine qualitativ-hochwertige und zeitgemäße Bildung erfolgen kann. Um dem Fachkräftemangel endemisch entgegenzuwirken, müssen Weiterbildungen und Umschulungen altersunabhängig staatliche Förderung erhalten. Außerdem müssen vorhandene Mittel und Kapazitäten verstärkt für besonders betroffenen Bereichen im Handwerk, der Pflege und dem MINT-Sektor verwendet werden. Darüber hinaus ist es unerlässlich, dass die Einwanderung von potenziellen und qualifizierten Fachkräften stärker gefördert und vereinfacht werden muss. Dazu ist insbesondere die seit langem geforderte Reform des Einwanderungsgesetzes notwendig. Außerdem muss die Integration deutlich verbessert werden.

Dafür bin ich nicht zuständig! – Behörden ins 21. Jahrhundert!

Die Jungen Liberalen Bremen setzen sich für eine nachhaltige Veränderung und Digitalisierungen von Ämtern und Behörden ein, um deutsche Verwaltungen zukunftsfähig zu machen, um die Zusammenarbeit für Bürger zu erleichtern und mit kommenden Krisen besser umgehen zu können.

Die Jungen Liberalen Bremen fordern eine effiziente Digitalisierung in Ämtern und Behörden, welche flächendeckend und standardisiert eingeführt bzw. ausgebaut wird.

Digitalisierung kann nur effizient werden, wenn sie flächendeckend, ganzheitlich und standardisiert eingeführt wird. Dazu braucht es zentrale Strategien und keine großen Mengen an kleinen Projekten, welche aufgrund von Kapazitäts- oder Kostengründen nicht umgesetzt werden können.

Ausweitung und Umsetzung des Onlinezugangsgesetz (OZG)

Dazu fordern die Jungen Liberalen Bremen die Ausweitung und Umsetzung des Onlinezugangsgesetz (OZG).

Das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen (Onlinezugangsgesetz – OZG) verpflichtet Bund, Länder und Kommunen bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen über Verwaltungsportale auch digital anzubieten. Die Jungen Liberalen Bremen setzen sich für die Ausweitung und Umsetzung des Onlinezugangsgesetz (OZG) ein. Bei dem OZG handelt es sich um „die elektrische Abwicklung von Verwaltungsverfahren und die dazu erforderliche elektronische Information des Nutzers und Kommunikation mit dem Nutzer über allgemein zugängliche Netze“. Damit ist das Handeln von Ämtern und Behörden nach außen gemeint. Dazu gehören über 600 sogenannte OZG-Leistungen, wie BAföG und Elterngeld.

Es muss die Möglichkeit für Bürger bestehen die Bearbeitung der Verwaltungsleistungen über Verwaltungsportale zwischenzuspeichern und die Bearbeitung zu unterbrechen, sodass zu einem späteren Zeitpunkt weiter gemacht werden kann. In der Regel wissen die Bürger vor der Antragstellung nicht welche Dokumente und Daten benötigt werden. Damit der Bearbeitungsvorgang nicht abgebrochen werden muss und das Verwaltungsportal benutzerfreundlicher wird, muss es die Möglichkeit der Unterbrechung mit Speicherung geben.

Die Daten müssen in der Regel durch Dokumente wie beispielweise Einkommensnachweise nachgewiesen werden. Die Nutzung der digitalen Verwaltungsleistungen scheitert jedoch immer noch an der Anzahl der anzuheftenden Anhänge, sodass die digitale Bearbeitung durch weitere Mails oder einer postalischen Zusendung ergänzt werden muss. Ein Ausbau der Anzahl der möglichen hochzuladenden Dokumente ist dringend notwendig.

Die derzeitige Nutzung von digitalen Verwaltungsleistungen endet mit Besonderheiten in der Person. Diese sogenannten Besonderheiten betreffen bei Verwaltungsleistungen wie der Grundsicherung, dem Wohngeld oder dem BAföG die Mehrheit der Bürger. Hier darf sich nicht auf dem Vorhandensein der Bearbeitung für Standardfälle ausgeruht werden, sondern eine stetige Optimierung für Besonderheiten ermöglicht werden, um in Zukunft immer mehr Bürgern die Möglichkeit der Nutzung zu geben.

Eine automatisch erstellte Versandbestätigung gibt den Bürgern keine Information über die tatsächliche Übertragung der Daten. Um Gewissheit über eingehaltene Fristen zu geben ist eine rechtverbindliche Empfangsbestätigung notwendig. Zusätzlich fordern die Jungen Liberalen Bremen, dass für die Bürger zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit bestehen muss, den Status der offenen Vorgänge einzusehen (Bearbeitungsverfolgung).

Über die Umsetzung des OZG entscheidet jede Kommune selbst, sodass verschiedene Verwaltungsportale genutzt werden können. Das bedeutet, dass bei einem Umzug innerhalb des Bundeslandes die Möglichkeit besteht, dass für die Ummeldung ein neues Verwaltungsportal genutzt werden muss. Aus dem Grund ist eine einheitliche Nutzung für Verwaltungsportale notwendig ohne Kommunen bzw. Länder damit schlechter zu stellen.

Dazu braucht es die Entwicklung einer bundesweiten Open-Source-Plattform die kommunal für die entsprechenden Anforderungen und Gestaltungswünsche angepasst und genutzt werden kann, gleichzeitig aber die gesetzlichen Standards und Datenschutzanforderungen einhält.

Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter

Die Mitarbeiter in öffentlichen Verwaltungen nehmen verantwortungsvolle Tätigkeiten mit ständigen Veränderungen im staatlichen Auftrag wahr. Dazu müssen die Fähigkeiten und Kenntnisse jederzeit ausgebaut werden, um Büroprozesse effizient zu gestalten, Arbeitsvorgänge zu organisieren und Verwaltungsaufgaben professionell zu erledigen.

Die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter in Ämtern und Behörden ist unerlässlich, um mit den Neuerungen durch die Digitalisierung der Behörden und Ämtern umzugehen und eine qualitativ hochwertige Bearbeitung zu gewährleisten. Demzufolge fordern die Jungen Liberalen Bremen die verpflichtende Teilnahme aus Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen und den (Lern)-Erfolg zu überprüfen.

Verpflichtende Nutzung der eAkte

Noch immer wird in Ämtern und Behörden unteranderem mit Papierakten gearbeitet. Die analoge Aufbewahrung birgt Nachteile bezüglich der Vollständigkeit, der Sicherheit, dem Zeitaufwand und der Transparenz. Mit der Einführung der eAkte wurde ein digitales Pendant der Papierakte geschaffen. In dieser können Dokumente digital aufbewahrt werden.

Seit der Pandemie ist die Verbreitung der eAkte in Ämtern und Behörden zwar gestiegen, jedoch immer noch nicht überall flächendeckend eingeführt wurden. Die Jungen Liberalen Bremen setzen sich für eine nachhaltige Nutzung von eAkten, statt alten verstaubten Papierakten ein und die Digitalisierung alter Papierakten, welche noch in Gebrauch sind.

Die Nutzung der eAkte erhöht die Sicherheit der datenschutzrelevanten Dokumente, weil sie vor Verlust oder Beschädigung geschützt werden können. Hierzu muss es jeder Bürger die Möglichkeit haben seine Dokumente und datenschutzsensible Inhalte zu schwärzen, bevor die Dokumente an die Ämter und Behörden übertragen werden.

Die eAkte ermöglicht zudem eine schnellere Bearbeitung innerhalb einer Organisation. Das Verteilen analoger Dokumente erfordert Fotokopien, Post und Zeit. Sie können jeweils nur von einem Mitarbeiter benutzt werden. Durch geregelte Zuständigkeiten und Berechtigungen innerhalb einer Organisation können die erforderlichen Dokumente von mehreren Mitarbeitern genutzt und verarbeitet werden. Die Versionierung und der Bearbeitungsstand sind einfacher nachvollziehbar. Wodurch dem Bürger eine genauere Auskunft gegeben werden kann.

Bürger haben das Recht jegliche gesammelte Daten einzusehen. Durch eine eAkte ist die Umsetzung der geforderten Transparenz leichter umzusetzen.

Archivierungsfristen

Außerdem sollen die Ämter und Behörden verpflichtet werden, noch vorhandene Papierakten zu digitalisieren und die Bearbeitung durch die eAkte vollumfänglich zu standardisieren.

Hierfür ist zu nötig zu überprüfen, ob die Inhalte der Papierakten für die derzeitige Bearbeitung noch von Relevanz sind. Dadurch wird zum einen der Verbrauch von Papier gespart und zum anderen lokale Raumkapazitäten frei.

Für die Bearbeitung unrelevante Dokumente müssen unverzüglich datenschutzkonform entsorgt werden. Hierzu müssen Bürger jederzeit vollständige Einsicht über sämtliche der Behörde vorliegende Unterlagen und Informationen haben. Damit es Bürgern möglich ist, jederzeit eine Entfernung der Unterlagen und Informationen zu beantragen.

Durch die eAkte entsteht der Anschein, dass Dokumente gehortet werden können. Jedoch dürften auch Ämter und Behörden nur für die Bearbeitung relevante Daten einfordern und für den Bearbeitungszeit aufbewahren.

Die bestehenden Archivierungsfristen sind grundsätzlich zu verkürzen. Daneben sind vorgangsspezifische Ablauffristen einzusetzen, wodurch nach Ablauf die Unterlagen und Informationen vollständig entfernt werden müssen, sofern kein zwingender Grund zum weiteren Erhalt gegeben ist. Der zwingende Grund ist stets anzugeben.

Einhaltung des Datenschutzes

Die in der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verankerten Grundsätze für die Verarbeitung personenbezogener Daten sind unverändert auch in der digitalen Verwaltung zu beachten. Dabei bleibt der wichtigste Grundsatz: Keine Datenverarbeitung ohne Rechtsgrundlage.

Personenbezogene Daten dürfen nur im notwendigen Umfang verarbeitet werden. Die Vorschriften über den Datenschutz müssen technisch und organisatorisch durch geeignete Maßnahmen sichergestellt werden und in Übereinstimmung mit der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) und dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) sein.

Unter personenbezogenen Daten zählen alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person beziehen, insbesondere Kennungen wie Namen, Kennnummern, Standortdaten und Online-Kennungen.

Bestimmte Verarbeitungsvorgänge bedürfen der Einwilligung des Nutzers vor Beginn der Datenverarbeitung, welche auch bei der digitalen Verarbeitung durch den Verantwortlichen nachgewiesen werden muss. Damit Mitarbeiter von Ämtern und Behörden personenbezogene Informationen, insbesondere von anderen Behörden/Zuständigkeiten einsehen können, ist die Zustimmung der Bürger einzuholen. Dazu muss eine Datenschutz- und Datenverwendungsbelehrung angehangen werden. Lehnt der Bürger die Art der Beschaffung ab, ist der Bürger für die Beschaffung und Zustellung der Informationen selbst zuständig.

Sämtliche Abfragen von personenbezogenen Informationen müssen für die Bürger einsehbar sein. Einzige Ausnahmen können im Rahmen der Strafverfolgung bzw. Ermittlungsverfahren erfolgen. Dennoch muss auch hier eine Dokumentationspflicht bestehen, sodass unter gesonderten Anfragen eine Einsicht erfolgen kann.

Die Bürger sollen weiter die Hoheit über ihre Daten behalten. Demzufolge muss die Möglichkeit bestehen jederzeit die gespeicherten Daten und das Nutzerkonto zu löschen.

Rechtswidrige Verwendung und Speicherung von personenbezogenen Daten müssen sensiblen Strafen unterliegen.

Optimierung

Ämter und Behörden arbeiten mit einer großen Menge an verschiedenen Programmen, welche mitunter nicht miteinander verknüpft sind, wodurch die personenbezogenen Daten für die gleiche Bearbeitung in mehreren Programmen eingepflegt werden müssen. Um die Bearbeitung für die Mitarbeiter zu vereinfachen, die Bearbeitungsdauer zu verkürzen und die Transparenz gegenüber den Bürgern zu erhöhen müssen die Programme optimiert werden. Hier gilt: Ein Programm, was alles kann.