Digitale Bildung in allen Klassenstufen garantieren

Die Jungen Liberalen Bremen fordern die Einführung eines Pflichtfachs für digitale Bildung in allen Klassenstufen.

In der Primarstufe soll digitale Bildung verpflichtend in das Curriculum des Sachkundeunterrichts aufgenommen werden. In diesem sollen die Schülerinnen und Schüler in einer kinder- und jugendgerechten Umgebung technische Grundlagen, den allgemeinen Umgang mit Computern und die logische Denkweise der Informatik erlernen. Außerdem soll die Vermittlung von Medienkompetenz, vor allem der bewusste und kritische Umgang mit Medien, explizit im Unterricht behandelt werden.

Dazu zählen insbesondere die Bereiche Jugend- und Datenschutz.

In der Sekundarstufe I der weiterführenden Schulen sollen informationstechnische Grundlagen in das Fach „Wirtschaft-Arbeit-Technik“ integriert werden. Wir fordern den Bremer Senat auf, den Bereich „Wirtschaft-Arbeit-Technik“ so zu reformieren, dass dabei die Gesamtstundenanzahl nicht erhöht wird. Das Curriculum soll um die Themen Medienkompetenz, Internetrecherche, Grundlagen von Textverarbeitungsprogrammen (z.B. Microsoft Office), Grundlagen des Internets, Grundlagen der digitalen Kommunikation, technische Grundlagen, sowie ein Grundverständnis des Programmierens ergänzt werden.

In der Sekundarstufe II soll im Rahmen des mathematisch-naturwissenschaftlichen Profils Informatik als Wahlfach angeboten werden. In diesem sollen die Schülerinnen und Schüler, aufbauend auf dem bereits erlernten Grundverständnis, das Programmieren anhand mindestens einer aktuell relevanten Programmiersprache erlernen.

Zur erfolgreichen Umsetzung digitaler Bildung muss Sorge dafür getragen werden, dass allen Schulen zeitgemäße technische Ausstattung zur Verfügung steht. Außerdem müssen genügend Lehrkräfte entsprechend der Anforderungen ausgebildet und eingestellt werden. Der Unterricht muss immer wieder an neue technische Entwicklungen angepasst werden. Dazu sollen die Lehrkräfte kontinuierlich weitergebildet werden. Fehlende Lehrkräfte können unter anderem auch aus Quereinsteigern gewonnen werden. Bei der Auswahl der Quereinsteiger müssen die didaktischen Kompetenzen der Ersatzlehrkräfte gewährleistet sein.

Bremen könnte und sollte mit einem Konzept zu moderner und früher digitaler Bildung als Vorbild für andere Bundesländer vorangehen.

Sunset-Klausel: 5 Jahre

Eduroam für Schüler und Auszubildende

Die Jungen Liberalen Bremen fordern, dass Auszubildende und Schüler der Oberstufe Zugriff auf Eduroam haben. Die Schulen sollen dementsprechend mit WLAN ausgestattet werden, falls dies noch nicht erfolgt ist.

Kinder sind unsere Zukunft – und Bildung ist der Schlüssel

Für weltbeste Bildung in Bremen
Der letzte Platz Bremens im INSM-Bildungsmonitor 2018 Gesamtranking ist schlicht peinlich. Universitäten, Hochschulen und Arbeitgeber klagen über schlecht ausgebildete, unselbständige Schulabgänger. Studenten und Auszubildende müssen sich vor Kommilitonen und Kollegen rechtfertigen – einen Schulabschluss in Bremen erworben zu haben ist seit Jahren Anlass für Spott.
Das kann und soll nicht unser Standard sein. Die Jungen Liberalen Bremen sind der Auffassung, dass Bremer Absolventen an Universitäten, Hochschulen oder in Vorstellungsgesprächen endlich stolz verkünden können sollten, wo sie ihren Abschluss erworben haben. Weltbeste Bildung bedeutet weltbeste Absolventen, die auf dem internationalen Markt nicht nur mithalten, sondern vielmehr die Spitze bilden sollten.
Deswegen fordern die Jungen Liberalen Bremen eine grundlegende Umstrukturierung des derzeit vorherrschenden Bremer Schulsystems.

1. Länderübergreifendes Abitur fördern

Die Jungen Liberalen Bremen fordern, dass das Land Bremen sich auch zukünftig an länderübergreifenden Prüfungsteilen, idealerweise langfristig an kompletten Prüfungen, beteiligt. So schnell wie möglich soll das Land Bremen in den Dialog mit anderen Bundesländern treten, um das bestehende Konzept weiter auszuarbeiten, damit perspektivisch eine bessere Vergleichbarkeit erzielt wird. Die Jungen Liberalen fordern: Das gleiche Ziel für alle!

2. Bildungspläne reformieren und öffnen

Die Jungen Liberalen Bremen fordern eine Erneuerung der Bildungspläne, sowie mehr Schul- und Lehrerautonomie. Die inhaltliche Ausrichtung des Unterrichts soll zeitgemäß und flexibel erfolgen.
Weiterhin muss Lehrern Autonomie eingeräumt werden, ihren Unterricht didaktisch an die Bedürfnisse der Schüler anpassen zu können. Digital, analog, in Form von Ausflügen oder Selbstlernens – jeder Schüler lernt individuell. Den motivierten Fachkräften hinter dem Lehrerpult muss die Möglichkeit gegeben werden, diese Wege selbst zu bestimmen.
Wir wollen nicht den Weg vorgeben, sondern das Ziel!

3. G8/G9 Debatte begraben

Die Jungen Liberalen Bremen fordern, die Entscheidung über die Anpassung des Unterrichts an das G8 oder G9-Modell in das Ermessen der jeweiligen Schule zu stellen.
Dabei sollte sich die Regierung des Landes Bremen an dem Koalitionsvertrag für Nordrhein-Westfalen 2017-2022 vom 26. Juni 2017 zwischen FDP und CDU orientieren.
In diesem heißt es: “[…] wird als Leitentscheidung ab dem Schuljahr 2019/2020 an den Gymnasien der neunjährige Bildungsgang (G9) eingeführt. Zukünftig wird G9 sowohl an
Ganztagsgymnasien, aber auch als Halbtagsangebot möglich sein.
[…] Für Gymnasien, die beim achtjährigen Bildungsgang verbleiben wollen, wird
eine unbürokratische Entscheidungsmöglichkeit für G8 eröffnet.
Alle Gymnasien werden zusätzlich gestärkt. So wird die Benachteiligung der
Gymnasien beendet und der Umstellungsprozess auf G9 bestmöglich gestaltet. Ebenso erhalten diejenigen Gymnasien, die die Wahlfreiheit für G8 nutzen wollen, eine zusätzliche Unterstützung, um dieses G8 qualitativ hochwertig umsetzen zu können[…]”(Koalitionsvertrag für Nordrhein-Westfalen 2017-2022 vom 26. Juni 2017 S. 12 f.)

4. Zustände der Schulen verbessern

Für die Verbesserung der Zustände der Bremer Schulen fordern die Jungen Liberalen Bremen die jährliche Bereitstellung eines noch festzulegenden Budgets zur schrittweisen Erneuerung und Instandhaltung der Schulen.

Digitales Lernen

Jeder Studierende lernt individuell. Ob Du in der Vorlesung sitzt, zuhause am Schreibtisch oder in der Bahn lernst, ob tags oder nachts, das sollte allein Deine Entscheidung sein. Die Anwesenheitspflicht ist im Zeitalter der Digitalisierung, bis auf wenige Ausnahmen, obsolet. Denn die Möglichkeiten des E-Learnings geben den Studierenden räumliche und zeitliche Unabhängigkeit, ohne dass dabei die Qualität der Wissensvermittlung leidet.
Die Jungen Liberalen Bremen fordern daher an allen Bremer Hochschulen:

1. Eine komplette digitale Ausstattung aller Hörsäle und Seminarräume, um moderne Formen wie Livestreaming und Aufzeichnung von Veranstaltungen zum späteren Abruf überhaupt möglich zu machen.
2. Die digitale Verfügbarkeit aller prüfungsrelevanten Lehrinhalte.
3. Die Ausweitung des Streaming-Angebots von Vorlesungen.
4. Lehrveranstaltungen nur in begründeten Ausnahmen am Wochenende.
5. Die tatsächliche und vollständige Abschaffung aller Negativkonsequenzen für Studierende, die nicht regelmäßig die Lernveranstaltungen besuchen.

Die Universität Bremen als Campus-Universität nah an Wirtschaft und Bürgern

Die Jungen Liberalen Bremen sprechen sich dafür aus, dass die Universität Bremen auch langfristig als Campus-Universität am aktuellen Standort erhalten bleibt. Die Lehre soll weiterhin – bis auf sachlich begründete Ausnahmen – ausschließlich auf dem aktuellen Campus-Gelände stattfinden. Für eine Erweiterung auf umliegenden Grundstücken setzen wir uns jedoch ein. Auch der Anmietung von Räumen im Technologiepark oder anderen Gebäuden in angrenzenden Stadtteilen stehen wir positiv gegenüber.
Die Forschung hingegen sollte sich weiter in die Stadt hineinbewegen und verteilen. Neben dem angrenzenden Technologiepark gibt es noch weitere innovative Gewerbegebiete in Bremen, in deren Nähe die Universität mit Forschung vertreten sein sollte. Daher setzen wir uns für die Erweiterung der Universität im Bereich der wissenschaftlichen Forschung an weiteren Standorten innerhalb Bremens ein. Beispiele können hierfür Gebiete wie die Überseestadt oder die Region um den Flughafen sein. Der primäre Fokus soll hier auf Stiftungsprofessuren, aber auch auf anderen industrienahen Forschungsbereichen liegen. Doch auch gesellschafts- und geisteswissenschaftliche Bereiche können örtlich näher an Institutionen wie kulturellen Einrichtungen heranrücken.

Wissenschaftsfreiheit sieht anders aus!

Die Jungen Liberalen Bremen setzen sich für eine Abschaffung der Zivilklausel in § 4 des Bremischen Hochschulgesetzes ein.
Die Freiheit der Forschung an den Hochschulen im Land Bremen ist ein Gut, das unter keinen Umständen aufgegeben werden darf. Die Meinungs- und Entscheidungsfreiheit eines jeden Einzelnen sollte über allen politischen Interessen stehen.
Um eine hohe Qualität in Sachen Bildung zu garantieren, sind Hochschulen auf die Anbindung an die Zivilgesellschaft und Drittmittel angewiesen. Eine generelle Zivilklausel hindert universitäre Einrichtungen massiv in eben diesen Punkten. Entscheidungen bezüglich der Annahme von Forschungsprojekten und Kooperationen sollten durch den Fachbereich und den Lehrstuhl fallbezogen getroffen werden.
Die aktuell bestehende Zivilklausel behindert in Ihrer derzeitigen Form auch sogenannte „Dual-Use“ Projekte, die im Moment pauschal abgewiesen werden, da eine genaue Abgrenzung und Klassifizierung nicht möglich ist.

KITA

Die JuLis Bremen fordern:

1. Die Ausbildung zum Erzieher/zur Erzieherin durch eine angemessene Vergütung und Informationsinitiativen z.B. an Schulen, attraktiver zu machen und flächendeckend eine duale Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher einzuführen.

2. Einen Betreuungsschlüssel von 1:6 in Kindergärten und von 1:3 in Kinderkrippen, auch mit der Übertragung von mehr Verantwortung auf die Auszubildenden in der Erziehung, zu realisieren.

3. Die 4. Quartalsregelung abzuschaffen.

4. Eine hohe Qualität der Betreuung durch eine sorgfältige Auswahl der Betreuer und eine fortlaufende Qualitätsüberwachung durch z.B. Persönlichkeitstests sicherzustellen.

5. Gesetzlich alle Anbieter, egal ob staatlich oder nichtstaatlich, im Bereich der Kinderbetreuung finanziell gleichzustellen. Wir wollen das staatliche Kita-Monopol abschaffen.

Bildungsqualität statt Systemreformen

Die Jungen Liberalen Bremen fordern eine Ausbildungs- und Einstellungsoffensive im Bereich der Lehrkräfte, mit der eine deutliche Erhöhung der Referendariatsplätze einhergeht. Außerdem ist der Quereinstieg in den Lehrerberuf weiter zu stärken.

Gerade im Bereich der Inklusion und Integration setzen wir uns für eine diversere Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern ein. Für die Inklusion von Sonderschülern in Regelklassen sind ausreichend Spezialkräfte einzustellen, sodass der reguläre Unterricht problemlos durchführbar ist. Wir setzen uns zudem für eine bessere Förderung von Schülern mit Lernstärken/-schwächen ein.

Zeitgleich fordern wir eine Überarbeitung des Bremer Schulgesetzes auf Basis der Qualitätsuntersuchung. Dies soll jedoch nur im Rahmen von Fehlerkorrekturen geschehen, eine weitere weitreichende Reform lehnen wir ab. Eine ordentliche Durchführung und Ausstattung soll erste Priorität haben. Finanzielle Ressourcen möchten wir in Lehrerstellen und Ausstattung stecken, nicht in weitere Systemreformen.

Um Lehrerinnen und Lehrern ein besseres Arbeitsumfeld zu bieten, setzen die Jungen Liberalen Bremen sich dafür ein, nicht nur die Anzahl der Lehrkräfte zu erhöhen, sondern diese auch von administrativen Aufgaben zu entlasten. Bedarfsabhängig ist die Zahl der Verwaltungsmitarbeiter zu erhöhen.

Exzellenz auch ohne Status

Die Jungen Liberalen Bremen setzen sich dafür ein, dass die Exzellenzinitiative fortgesetzt wird, um Spitzenforschung zu fördern und universitäre mit außeruniversitärer Forschung stärker zu verknüpfen. Gleichzeitig setzen wir uns für eine Anpassung der Kriterien ein, die die Bedeutung exzellenter Lehre stärker berücksichtigen. Regionaler Proporz darf hierbei keine Rolle spielen. Es darf außerdem keinen automatischen Bestandsschutz für bisherige Exzellenzuniversitäten geben.

Durch das Ausscheiden der Universität Bremen aus der Exzellenzinitiative sehen wir zudem klaren Handlungsbedarf in der Wissenschaftspolitik Bremens:

  • Wir setzen uns für das Konzept nachgelagerter Studiengebühren ein, mit denen sich Universitäten anreizbasiert über ihre Studienabgänger finanzieren können.

  • Zusätzlich zu diesen langfristigen Finanzierungsanreizen setzen wir uns dafür ein, dass das Land Bremen einen Überbrückungsplan für die Zeit wieder hin zum Exzellenzstatus erarbeitet. Hierbei soll sowohl die reine Finanzierung der Bremer Hochschulen sowie auch die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft im Vordergrund stehen.

  • Im Rahmen dieser Vernetzung setzen sich die Jungen Liberalen für eine Ausweitung und Professionalisierung von Gründer und App-Wettbewerben ein. Diese sollen sich auf langfristige Projekte fokussieren und Adaption im Blick behalten.

  • An der Universität Bremen sind (zusätzlich zu den bereits existierenden Stellen) neue, nur für die Lehre gedachte, Stellen zu schaffen. Hier sind Dozenten aus Wirtschaft, Verbänden und dem wissenschaftlichen Bereich gleichermaßen anzuwerben.

  • Wir setzen uns für eine Erhöhung der Zahl an Honorarprofessoren an der Universität Bremen ein. Diese schaffen höhere Durchlässigkeit zwischen praktischem Fachwissen und der universitären Lehre.

  • Innovative Konzepte wie ein ausgeweitetes Angebot von Open Access sowie digitaler Lehre im Rahmen von Vorlesungsvideos und digitalen Lehrmethoden sollen Forschung und Lehre transparenter und leichter zugänglich machen. Hierbei ist auf moderne und offene Formate und Technologien zu setzen.

Bessere Bildung in Bremen – Mit Zukunft und Weitblick

Die Bildungspolitik in Bremen steht seit Jahren zu Recht in der Kritik. In kaum einem Bundesland werden Schüler mit derart wenig Wissen und Kenntnissen in den grundlegenden Fächern wie Mathematik, Deutsch und Englisch mit einem Abitur oder anderem Abschluss ins Arbeitsleben entlassen. Im Vergleich zu anderen Bundesländern ergeben sich aus Studien Lernrückstände von mehreren Jahren, im Vergleich mit vielen anderen Industrie- und Entwicklungsländern ist Bremen nicht konkurrenzfähig.

Die Jungen Liberalen Bremen fordern eine Qualitätsoffensive in der Bremer Bildung. In diesem Rahmen formulieren wir folgende Ziele und Forderungen:

  1. Ob Germanistikmaster oder Handwerkerausbildung, die Partizipation an Gesellschaft und Wirtschaft muss allen Schülern ermöglicht werden. Daher muss Mathe, Deutsch, Englisch Pflichtfach sein und an allen Schulen auf Mindeststandard unterrichtet werden. Wir setzen uns außerdem für eine exzellente digitale, politische und wirtschaftliche Bildung ein. Hierzu sollen die Fächer wie Informatik/Digitale Medien, Wirtschaft und Politik verpflichtend sein. Kompetenzen dieser Felder sind auch in allen anderen Schulfächern mit zu integrieren.
  2. Die Digitalisierung muss auch in der Schule ankommen. Bremen und der Bund müssen hierfür mehr finanzielle Mittel bereitstellen, dieses soll durch Sponsoring der Geräte durch Unternehmen ergänzt werden. Ziel sollen langfristig Laptops und/oder Tablets für jeden Schüler, Breitbandausbau sowie flächendeckendes WLAN in den Schulen sein. Tageslichtprojektoren gehören der Vergangenheit an. Kurzfristig möchten wir Schülern bereits die Möglichkeit geben, sich mit einfachen IT-Problemen und digitalen Medien auseinanderzusetzen. Hierfür sollen digitale Bildung in alle Unterrichtsfächer integriert werden und Geräte wie z.B. Raspberry Pis für alle Schulen Bremen angeschafft werden. Entsprechende Schulungen für die Lehrer sind vorzunehmen.
  3. Die Bremer Schulen sind in miserablem Zustand, die Unterfinanzierung der Bildung macht sich sowohl in Sanierungsstau als auch dem eklatanten Lehrermangel bemerkbar. Aufgrund der Haushaltsnotlage Bremens und der mangelnden Bereitschaft des Senats unseren Schulen eine angemessene Finanzierung bereitzustellen, sehen wir Bremen in der Pflicht Schulen alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu eröffnen. Einschränkungen für Werbung und Sponsoring an Schulen, wie die Begrenzung der Dauer von Verträgen, sind daher abzuschaffen. Wir möchten es Schulen komplett freistellen, Sponsoren zu akquirieren, um so Veranstaltungen, Lernmaterial und technische Geräte wie Laptops oder Beamer zu finanzieren. Werbung und Sponsoring müssen jedoch transparent gemacht werden und dürfen den Unterricht nicht negativ beinträchtigen. Im Zentrum muss guter Unterricht und ein gutes Lernumfeld stehen. Daher: Lieber Sparkassen-Turnhalle als Turnhalle mit kaputten Fenstern.
  4. Ein Umzug der Eltern zwischen Bundesländern darf sich für die Kinder nicht mehr zur unmöglichen schulischen Herausforderung werden. Bundesweite Vergleichbarkeit innerhalb der föderalen Bildungslandschaft soll langfristig gegeben sein. Kurzfristig sind hierzu enge Kooperationen mit Niedersachsen, Hamburg und anderen Bundesländern anstreben. Abituraufgaben aus dem Abi-Pool sind in möglichst großer Zahl zu verwenden. Der Pool soll in Zukunft deutlich mehr Fächer enthalten.
  5. Ganztagsschule ist gut, wenn gut gemacht. Wir fordern daher ein Ganztagsangebot, das produktiv ist und Nutzen für die Schüler hat. Ziel darf nicht Zeit-absitzen sein. Chancen müssen auch in der Ganztagsschule geschaffen werden, sodass Schüler aus schwierigen sozialen Verhältnissen Chancen auf Musikunterricht, Sport und Hausaufgabenbetreuung ermöglicht werden. Befreiung vom Ganztagsprogramm sollte grundsätzlich z.B. bei Vereinssport, Musikunterricht oder anderer Ersatzaktivität möglich sein. Nachhilfeangebote von Schülern sollen in den Nachmittagsunterricht integriert werden. Der Ganztagsunterricht soll dazu dienen sowohl den inhaltlichen Schulschwerpunkt zu erweitern als auch die Durchlässigkeit zwischen verschiedenen schulischen Laufbahnen, ob von musischer Schule zur naturwissenschaftlichen oder von Oberschule zu Gymnasium, erleichtern. Mehr Kooperationen mit Verein vor Ort sind einzugehen.
  6. In der schulischen Laufbahn sollte nicht nur eine Durchlässigkeit von oben nach unten, sondern auch von unten nach oben möglich sein. Dies gilt auch bundesländerübergreifend. Schulwechsel muss unbürokratisch möglich sein, auch über die inhaltlichen Schwerpunkte der einzelnen Schulen hinweg. Hierzu muss inhaltliche Vielfältigkeit an einzelnen Schulen gegeben sein und Aufholen von Unterrichtsstoff durch Vertiefungen am Nachmittag möglich werden.
  7. Der Zugang zu den verschiedenen Schulformen soll durch ein in Bremen einheitliches Aufnahmeverfahren entschieden werden. Dieses soll aus einem Aufnahmetest (höchste Gewichtung) und ergänzend aus der Lehrereinschätzung mit geringem, ausschließlich geringfügig nach oben korrigierenden Gewicht bestehen. Beim Aufnahmetest soll eine neutrale Bewertung, z.B. durch Pseudonymisierung, sichergestellt werden.
  8. Wir setzen uns dafür ein, dass Schülern bis zum Schulabschluss die Kosten für den Schulweg mit ÖPNV erstattet werden.