Kein Geld für den Glauben aus dem Solidarsystem

Die Homöopathiekritikerin Natalie Grams sowie der Bremer Gesundheitswissenschaftler Gerd Glaeske wurden kürzlich von dem Pharmaunternehmen Hevert abgemahnt. Sie wurden angehalten eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen und damit nicht mehr öffentlich die Wirkung von Homöopathischen Arzneien anzuzweifeln und sollen im Falle einer Zuwiderhandlung mit mehreren tausend Euro Strafe belangt werden.

Dieses Vorgehen von Hevert sehen die Jungen Liberalen Bremen extrem kritisch. Bis zum heutigen Zeitpunkt gibt es keine wissenschaftlichen Anhaltspunkte für die Wirkung von Homöopathie. Dementsprechend ist das Unterbinden von Kritik bezüglich der Wirkung dieser Mittel eine grobe Gefährdung der Verbraucher, die so nicht über die Nichtwirkung der Arzneien und deren Konsequenzen aufgeklärt werden. In diesem Zusammenhang fordern die Jungen Liberalen Bremen, dass das deutsche Solidarsystem nach dem Vorbild von Großbritannien nicht mehr für homöopathische Arzneien aufkommt.

Der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen, Johannes Wicht, äußert sich folgendermaßen:

„Kein Geld für Irrlauben aus dem Solidarsystem! Die Kassen dürfen nicht mehr länger die Kosten für homöopathische Mittel übernehmen. Mein Verständnis des Arztberufes lässt es außerdem nicht zu, dass Ärzte homöopathische Mittel verschreiben oder empfehlen. Wir sollten daher darüber nachdenken, ob die Vertragsärzte der Krankenkassen weiterhin solche Mittel in ihrer Behandlung berücksichtigen dürfen. Gleichzeitig sehe ich die Apotheker in der Pflicht: Wer ein homöopathisches Mittel in der Apotheke erwirbt, muss vom Apotheker und seinen Angestellten über das Nichtwirken der Mittel aufgeklärt und gewarnt werden. Im Sinne des mündigen Verbrauchers sollte auch ein verpflichtender Warnhinweis auf den Verpackungen angebracht sein. Wir fordern die SPD Bremen als baldige Regierungspartei Bremens auf, sich zu dieser Thematik klar zu positionieren und diese bei den Koalitionsverhandlungen ebenfalls zu behandeln.“