Radverkehr neu denken

Das Fahrrad hat sich in Bremen in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Fortbewegungsmittel entwickelt. Als Junge Liberale Bremen treten wir für eine möglichst ausgeglichene Verkehrspolitik ein, die allen Verkehrsteilnehmern Raum bietet. Aus Klimaschutz-, Lärmschutz- und Platzgründen gewinnt das Fahrrad in einer immer dichter bebauten Innenstadt verkehrspolitisch an Bedeutung.
Wir möchten die Situation für Fahrradfahrer in Bremen zu verbessern und das Fahrrad als gleichberechtigte Alternative zu anderen Verkehrsmitteln anerkennen.

1. Fahrradstraßen

Wir sehen im Konzept der Fahrradstraße grundsätzlich eine Chance für den innerstädtischen Verkehr. Durch eine Trennung von Fahrradwegen und Hauptverkehrsstraßen profitieren alle Verkehrsteilnehmer. Der Verkehr wird sicherer, das Autofahren entspannter und das Radfahren sicherer.
Wir setzen uns daher für die Erprobung weiterer Fahrradstraßen auf Nebenstraßen ein. Aktuelle Hauptverkehrsstraßen sollen jedoch von der Umwandlung zu Fahrradstraßen ausgenommen werden. Bereits umgesetzte Fahrradstraßen werden in der Praxis von auswärtigen Autofahrern und Fahrradfahrern häufig nicht als solche erkannt. Wir setzen uns daher für eine klarere farbliche Kennzeichnung von Fahrradstraßen ein.
Gleichzeitig setzen wir uns für einen konsequenten Rückbau von Radwegen in Tempo-30- Zonen ein. Diese bringen Radfahrern und Autofahrern keinen Sicherheitsvorteil, die Flächen sind anderweitig besser zu nutzen.

2. ÖPNV und Fahrrad als sich ergänzende Konzepte

Gerade für Pendler kommt das Fahrrad oft als Option für den Arbeitsweg nicht in Frage. Die Mitnahme des Fahrrads und der Umstieg von Fahrrad in Bus oder Bahn sind nicht praktikabel, der Weg mit dem Fahrrad zum Arbeitsplatz zu weit. Oft mangelt es an einfachen Abstellmöglichkeiten für das Fahrrad, die Angst vor Fahrraddiebstahl schreckt ab.
Wir fordern daher den Bau von mindestens zwei Fahrradbügeln an jeder Bushaltestelle. Zusätzlich sprechen wir uns für die ausnahmslose Einrichtung von Fahrradboxen/-käfigen inklusive Aufladestationen für E-Bikes an allen Regio S-Bahn-Stationen und großen Straßenbahnhaltestellen aus. Die Kopplung der Miete von Käfigen/Boxen mit dem MIA+-Ticket ist in einem Kombiabo zu ermöglichen.

3. Sicherheit im Stadtverkehr

Der Umstieg aufs Rad ist für viele Verkehrsteilnehmer auch eine Sicherheitsfrage. Oft können bauliche Maßnahmen Radfahren sicherer machen. Getrennte Rad- und Fußgängerampeln mit für Autofahrer sichtbaren Radfahrerampeln und Warnhinweisen für Autofahrer können Abbiegesituationen stressfreier machen und die Sicherheit erhöhen. Entsprechende Maßnahmen sind daher bei Neu- und Umbau aller Kreuzungen mitzudenken und an zentralen Radverkehrsampeln wie beispielsweise in der Kurfürstenallee und der Horner Heerstraße bereits heute umzusetzen.