Das Netz der Zukunft

1. Ein freies Netz für eine freie Zukunft
Das Internet ist nicht mehr der Raum der endlosen Freiheit und unbegrenzten Möglichkeiten. Zuletzt führte uns Edward Snowden dies vor Augen. Zensur und Massenüberwachung dominieren in großen Teilen der Welt die Realtität. Wir möchten die Basis für ein weltweit freies, sicheres und privates Netz in Bremen, Deutschland und Europa schaffen. Hierzu gehören für uns unter anderem ein leichter Zugang zum Internet, Netzneutralität, Dezentralisierung und Verschlüsselung.

2. Störerhaftung abschaffen und freies WLAN stärken – Mit mehr Mut zu einem offeneren, privateren und schnelleren Netz

Freie WLAN-Zugänge gehören zum Alltag und bringen große Vorteile mit sich. Ob beim Einkaufen im Supermarkt, im Urlaub am Pool oder beim Espresso im lokalen Café, Sorgen über schlechtes Netz und überlastete Mobilfunkmasten gehören der Vergangenheit an. WLAN ist inzwischen Grundausstattung in der Gastronomie, dem Einzelhandel und vielen anderer Branchen. Das ist heute die Realität in großen Teilen Nordeuropas und Nordamerikas. Nicht jedoch in Deutschland. Hier beschränkt sich das Angebot von Hotspots auf wenige Anbieter wie z.B. die Deutsche Telekom. Mittelständische Unternehmen, Einzelhändler, Hotels und Freiberufler wie Ärzte bleiben auf der Strecke. Es fehlt meist an Rechtssicherheit sowie dem Know-How und den finanziellen Ressourcen, um der Rechtslage gerecht zu werden.

Wir wollen Menschen, Unternehmen und Kommunen unterstützen, die ihren Internetanschluss der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen und damit Menschen ohne eigenen Internetanschluss – beispielsweise Touristen – einen Zugang zum Internet ermöglichen. Die derzeit bestehende Störerhaftung, die Anschlussinhaber aufgrund einer technisch bedingten Unbestimmtheit für rechtswidrige Handlungen aller Nutzer ihres Anschlusses verantwortlich macht, ist weder zeitgemäß noch sinnvoll. Wir wollen deshalb das Telemediengesetz so anpassen, dass die Störerhaftung vollständig abgeschafft wird. So bereiten wir das Fundament für moderne Städte, neue Unternehmensideen und gute Nachbarschaft.

Die technischen Rahmenbedingungen bei Hotspots gehen oft über das einfache Einrichten eines WLAN-Routers zuhause hinaus. Um Sicherheit und Funktionalität des Netzes gewährleisten zu können, verwenden viele Anbieter daher auf Ihren Routern spezielle Softwarelösungen. Diese sind in den letzten Jahren, zumeist wohl unbeabsichtigt, Ziel von Funkanlagenregulierungen in Europa und den USA geworden.

Doch das Störungspotential von Routern ist aufgrund ihrer sehr begrenzten Reichweite und der technischen Konzipierung der WLAN-Kanäle äußerst gering. Es besteht daher kein Anlass, Nutzer und Unternehmen in ihren Konfigurationsmöglichkeiten von Routern zu behindern. Die Jungen Liberalen Bremen sprechen sich daher dafür aus, unkritische WLAN-Komponenten von beschränkenden Regulierungen, die den Einsatz alternativer Software verhindern, die nicht vom Hersteller der Geräte erstellt oder zertifiziert wurde, von einem Verbot auszunehmen oder in einer Art und Weise zu behandeln, die auch in Zukunft den Einsatz alternativer Software ermöglicht.

In von Besuchern stark frequentierten öffentlichen Gebäuden sprechen wir uns für die Einrichtung von WLAN-Hotspots aus. Diese soll durch Vereine oder private Anbieter erfolgen. Ihnen müssen bei Bedarf Breitbandanschluss und die notwendige Hardware zur Verfügung gestellt werden. Andere finanzielle Aufwendungen sind vom Betreiber und der Einrichtung zu tragen, in der ein Hotspot eingerichtet wird. Zudem ist in und auf möglichst vielen öffentlichen Gebäuden der Aufbau von Anlagen wie Routern und Richtfunk bürokratiearm zu ermöglichen.

Die Freie Hansestadt soll nicht nur bei der Einrichtung von WLAN-Hotspots mit gutem Beispiel vorangehen, sondern auch deren Nutzung mit den eigenen Websites möglichst sicher machen. Wir sprechen uns daher für eine Einrichtung von HTTPS für alle landes- und stadteigenen Websites aus.

Wir fordern außerdem eine Ausweitung des Stadtteilbudgets auf digitale Infrastruktur. Die Beiräte in Bremen sollen die Möglichkeit bekommen, digitale Versorgungslücken zu schließen und öffentliche WLAN-Hotspots einzurichten. Auch hier sind Kooperationen mit Vereinen und privaten Anbietern anzustreben.

3. Bildung ins 21. Jahrhunder holen, Infratruktur bereitstellen

Die Digitalisierung hat die Berufs- und Lebenswelt vieler Menschen verändert. Die Schule hingegen bildet immer noch ein absurdes Schaufenster in die analoge Vergangenheit. Doch digitale Kompetenzen haben inzwischen den Rang einer Kulturtechnik erreicht. Der monatliche Weg zum Computerraum muss der Vergangenheit angehören und digitale Medien müssen Teil des Unterrichtsalltags werden. Die Jungen Liberalen fordern daher den sukzessiven Aufbau einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur in den Schulen der Hansestadt. Bei Neubauten und Renovierung von Bildungseinrichtungen muss das digitale Lernen von Anfang an mit eingeplant werden, alte Klassenräume schnellstmöglich ins gegenwärtige Zeitalter befördert werden.

Auch das Smartphone ist bereits heute unzertrennbar mit den Arbeits- und Privatleben verbunden. In der Schule muss die inzwischen fast vollkommen digitalisierte Lebenswirklichkeit der Schüler aufgegriffen werden und ein verantwortungsvoller Umgang mit ihr gelehrt werden. Wir sprechen uns daher gegen ein Verbot von Smartphones, Tablets oder Smartwatches an Schulen in Bremen aus. Schulen sollen die Möglichkeit bekommen, diese in den Unterricht zu integrieren.

4. Das Internet erhalten – Netzneutralität festschreiben

Netzneutralität ist die Verwirklichung einer urliberalen Idee: Chancengleichheit für alle. Sie wirkt als Absicherung für freien Wettbewerb und Hürde für Monopolbildung. Sie unterbindet, dass Konzerne wie Alphabet oder Amazon die Möglichkeit bekommen, Start-ups und Mittelstandsunternehmen durch ihre Marktmacht und finanzielle Übermacht am Markteintritt zu hindern. Die Jungen Liberalen sprechen sich daher für eine strikte Netzneutralität aus. Diese beinhaltet ein Verbot der Bevorzugung oder Blockierung bestimmter Dienste, Protokolle oder Anbieter durch Internetprovider. Traffic Shaping soll aber möglich bleiben, muss aber in seiner Form transparent gemacht werden und überprüfbar sein.

5. Datenschutz by default – Dezentralisierung und Verschlüsselung statt Kleinstaatlerei

Das Internet macht die Welt jeden Tag ein Stück kleiner und bringt die Menschheit näher zusammen als je zuvor. Wir setzen uns für ein dezentrales Netz ein, das an Grenzen nicht halt macht und das volle Potential einer globalisierten Welt ausschöpft. Wir sprechen uns daher gegen eine Regulierung hin zu einem “Schlandnet” oder “Schengennet” aus. Außerdem setzen wir uns für Abkommen wie Safe Harbour mit anderen Staaten ein, jedoch immer mit dem Ziel, hohe Datenschutzstandards zu exportieren und die Rechtsgüter deutscher und europäischer Bürger zu schützen. Um Datensicherheit und Privatsphäre zu gewährleisten setzen wir auf moderne Verschlüsselung statt künstliche Grenzen. Wir möchten Anbieter von Emaildiensten, Chats, IP-Telefonie und ähnlichen Kommunikationsdiensten dazu verpflichten, Mindeststandards an Transportverschlüsselung einzusetzen.

Mit zunehmender Globalisierung des Internets und des Datenverkehrs sind nationale Datenschutzgesetze häufig kaum durchsetzbar. Wir setzen uns daher dafür ein, dass Menschen überall auf der Welt auf Datensicherheit vertrauen können und das Menschenrecht Privatsphäre weltweit geachtet wird. Hier spielt Verschlüsselung eine zentrale Rolle. Sichere IT-Systeme sind die Basis für eine digitale Zukunft. Wir sprechen uns daher gegen Hintertüren in Soft- oder Hardware aus und setzen uns für ein EU-weites Importverbot entsprechender Produkte ein. Hersteller dürfen zudem nicht verpflichtet werden die Sicherheitsarchitektur von eigenen Geräten oder Netzwerken zu komprimieren. Wir lehnen zudem eine Regulierung von Cryptographiestandards ab.

Es ist auch öffentliche Aufgabe sichere Protokolle und Hardware sowie Software zur Umgehung von Zensur mitzuentwickeln und zu fördern. Hierbei sollen Kooperationen zwischen Universitäten, Hochschulen, Unternehmen, NGOs und anderen Insitutionen angestrebt werden.

6. Hackerparagraph abschaffen

Der sogenannte Hackerpraragraph §202c StGB (Vorbereiten des Ausspähens und Abfangens von Daten) sollte einst die IT-Sicherheit in Deutschland verbessern. Stattdessen verschaffte er Deutschland nach Inkrafttreten einen Standortnachteil im Bereich IT-Sicherheit. Er ist daher ersatzlos zu streichen.

7. Mehr Mut in der Netzpolitik

Die Jungen Liberalen Bremen setzen sich für einen mutigen, progressiven und optimistischen Umgang mit neuen technischen Möglichkeiten ein. Mit diesen grundsätzlichen Positionen sprechen uns für ein freies Internet und möchten, dass Bremen vom Nachzügler zum digitalen Vorreiter in Europa wird. Wir wehren uns dagegen, dass das freie Netz durch von Angst und Autoritarismus fehlgeleitete Politik schrittweise kaputt gemacht wird.

Keine weiteren Finanzhilfen für die Jacobs University!

Die Jungen Liberalen fordern die Landesregierung auf, keine weiteren Zusagen für Finanzhilfen an die Jacobs University zu treffen und keine weiteren Bürgschaften oder Garantien für die Jacobs University zu übernehmen.

Zukunft des Bildungsföderalismus

In der FDP und im Bundesverband der Jungen Liberalen findet zurzeit eine rege Debatte über die Zukunft des Bildungsföderalismus statt. Hintergrund ist ein Antrag 1 von Christian Lindner zum Bundesparteitag im Herbst, der sich für eine stärkere Zentralisierung des schulischen Bildungssystems einsetzt. Die JuLis werden auf ihrem nächsten Bundeskongress eine Debatte darüber führen, wie sie sich zu zentralen Thesen des Antrags positionieren. Dabei geht es im Wesentlichen um zwei Punkte: Die Zukunft der Kultusministerkonferenz und die Zukunft des sog. Kooperationsverbots, also der verfassungsrechtlichen Vorgabe, dass sich der Bund an reinen Länderaufgaben (wie z.B. der schulischen Bildung) finanziell bisher nicht beteiligen darf, um zu verhindern, dass auf diesem Wege indirekt Einfluss genommen wird.

Zu beiden Punkten stehen drei Varianten im Raum: Zwei sind durch Christian Lindners Antrag, der insoweit Alternativen vorweist, vorgegeben und eine dritte ist die Konsensposition 2 des Bundesarbeitskreises Bildung und Kultur der Jungen Liberalen.

Die Jungen Liberalen Bremen nutzen diese Gelegenheit einer vorbereiteten programmatischen Debatte und empfehlen ihren Bundeskongressdelegierten, sich für folgende Positionen zu KMK und Bundesfinanzierung einzusetzen, die jeweils der Beschlussfassung des Bundesarbeitskreises Bildung und Kultur entsprechen:

1. Kultusministerkonferenz
„Die FDP will die „Ständige Konferenz der Kultusminister“ (KMK) deshalb durch eine schlanke Bildungskonferenz der Ländern unter Mitwirkung des Bundes ersetzen. Vorbild ist die schon bestehende Gemeinsame Wissenschaftskonferenz. So soll beispielsweise die Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen gewährleistet werden.
Um den Entscheidungsstau aufzulösen, sollte bei beiden Konferenzen vom Einstimmigkeitsprinzip zum Mehrheitsprinzip gewechselt werden, sofern keine Finanzfragen berührt sind. Durch das Einstimmigkeitsprinzip bestimmt zu lange schon der jeweils langsamste Tanker das Tempo des gesamten Konvois. Nach dem erfolgreichen Beispiel des Wissenschaftsrates im Hochschulbereich sollten auch im Elementar- und Schulbereich unabhängige Experten und Praktiker in einem Bildungsrat bei Entscheidungen gehört werden.“

2. Bildungsfinanzierung
„Die Bundesrepublik braucht endlich eine Reform der Bildungsfinanzierung. Für die FDP ist es ein ordnungspolitischer Irrweg, noch mehr Mischzuständigkeiten und Mischfinanzierungen zu schaffen, statt diese konsequent abzubauen.
Stattdessen fordern wir eine 100%-Finanzierung beim BAföG durch den Bund und einen höheren Anteil aus dem bestehenden Mehrwertsteueraufkommen für Länder, Städte und Gemeinden. Hier kann der Bund sofort handeln und seiner Verantwortung gerecht werden.“

Maßnahmen zur Bekämpfung der Politikverdrossenheit im Land Bremen

Die Jungen Liberalen Bremen setzen sich das Ziel, die Politikverdrossenheit in Bremen und Bremerhaven unter SchülerInnen zu untersuchen und Schritt für Schritt zu bekämpfen.

Die Jungen Liberalen Bremen entwickeln dazu ein Konzept zur effektiven Zusammenarbeit mit den gymnasialen Oberstufen.

Folgende Themen sollen Schwerpunkte möglicher Diskussionsrunden werden:

  • Bildung
  • Wehrpflicht
  • Soziale Schichtung
  • Wirtschaft/Arbeitsplätze/ALG II/Bürgergeld
  • Integration

Weitere Themen sind begrüßenswert, damit gewährleistet werden kann, eine breite Diskussionsrunde zu ermöglichen.

Im Fokus steht die Zusammenarbeit mit den gymnasialen Oberstufen, da dort die Möglichkeit besteht, gezielt in Politikkursen tätig zu werden.

Wir beabsichtigen nicht, die Jugendlichen von der FDP oder unserer Jugendorganisation zu überzeugen, sondern vielmehr den SchülerInnen den Einfluss politischer Entscheidung in ihrem Alltag nahe zu bringen. Dazu zählen neben der Bundespolitik auch die Landespolitik und die kommunale Politik, die wir in Bremen und Bremerhaven vorfinden.

Bei der Umsetzung wäre es sinnvoll, mit der Landeszentrale für politische Bildung (LzpB) zusammenzuarbeiten, sowie mit den anderen Jugendorganisationen (bspw. JU, JuSos, GJ etc).

Förderung Hochbegabter

Zwei bis drei Prozent aller Schülerinnen und Schüler sind hochbegabt und werden an den öffentlichen Schulen der meisten Bundesländer bisher nicht gefördert – im Gegensatz zu lernschwachen und lernbehinderten Kindern, für die sich im Laufe der Zeit eine gut funktionierende Sonderpädagogik herausgebildet hat.

Die JuLis sehen in der besonderen schulischen Förderung Hochbegabter eine vergleichbare sozialethische Verpflichtung des Staates wie in der Förderung Lernschwacher und Lernbehinderter.

Zur angebrachten schulischen Förderung Hochbegabter fordern die JuLis:

  1. Erweiterung der Lehrerausbildung, die für die Problematik der Hochbegabung sensibilisiert (Möglichkeiten der frühzeitigen Erkennung und Anwendung geeigneter Fördermaßnahmen).
  2. Erweiterte Schuleingangstests zu frühzeitigen Erkennung von Hochbegabungen.
  3. Zeitlich vorgezogene Einschulung und gezielte Förderung Hochbegabter durch zieldifferenziertes Lernen bereits in der Grundschule in kleinen Integrationsklassen.
  4. Kürzere Verweildauer Hochbegabter an Grundschulen.
  5. Einrichtung spezieller Hochbegabten-Förderzweige an Gymnasien mit der Möglichkeit abweichender Lehrpläne.

Umstrukturierung der Bildungslandschaft

Die JuLis Bremen fordern eine Gleichbehandlung der staatlichen Schulen und der Schulen in freier Trägerschaft.

Die Schulen im Land Bremen sollen Beiträge pro Schüler für den Schulbetrieb erhalten, über die sie frei verfügen können.

Im Interesse des chancengleichen Zugangs für Schüler aus allen sozialen Schichten und zur Wahrung der Chancengerechtigkeit für die Schulen in freier Trägerschaft im Wettbewerb mit den Schulen in staatlich-kommunaler Trägerschaft ist die Bemessung der Beiträge transparenter zu gestalten und bei Bedarf zu erhöhen.

Die Bemessungsgrundlage sind 100 % der laufenden Aufwendungen des Landes für einen Schüler in einer entsprechenden Schule in staatlich-kommunaler Trägerschaft, einschließlich der Beihilfen und Pensionen. Dabei sind die laufenden Aufwendungen der Kommunen in Höhe der Sachkostenbeträge aus dem kommunalen Finanzausgleich zu berücksichtigen. Abschläge wegen unwirtschaftlicher Schulgrößen im staatlich-kommunalen Bereich werden nicht gemacht.

Die Entwicklung der Bemessungsgrundlage jeder Schulart ist der Bürgerschaft regelmäßig darzulegen. Dabei ist die Berechnungsmethode und das Berechnungsergebnis mit Einzelzahlen offenzulegen.

Durch diese Maßnahme wird der nichtstaatliche Bildungssektor in den nächsten Jahren gestärkt, der Wettbewerb gesteigert und die Qualität insgesamt erhöht.

Qualitätssicherung an den Schulen

Die „Qualitätssicherung an Schulen“ hat als aktuelle, übergreifende Fragestellung einen hohen Stellenwert in der Aus- und Fortbildung. Die Schulabgänger in Bremen werden ihren Schulabschlüssen oft nicht gerecht. Häufig liegen die Probleme in den Bereichen Deutsch und Mathematik. Dies sind Fähigkeiten, die in jedem Beruf gefordert werden.

Zur Qualitätssicherung in den Schulen fordern die JuLis Bremen:

Um die Qualität des Schulangebots zu verbessern, hat jede Schule auch in Kooperation mit anderen Schulen ein Konzept zu entwickeln, das die Bildungs- und Erziehungsziele der jeweiligen Schulart und dem jeweiligen Schulprofil entsprechend definiert. Bei der Entwicklung des Konzeptes sind die Eltern, Lehrer und Schüler entscheidend beteiligt.

Die Schulaufsicht überprüft dann die festgelegten Ziele der einzelnen Schulen mit den Anforderungen der jeweiligen Schulform. Wird das Bildungskonzept genehmigt, muss das Erreichen der Bildungs-
und Erziehungsziele durch begleitende interne Beurteilung von Lehrplänen und Unterrichtsprogrammen sichergestellt werden.

Zusätzlich soll in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch ab der 3. Klasse alle zwei Jahre eine Qualitätsprüfung vorgenommen werden, die sich nicht auf die Noten der Schüler auswirkt, sondern auf deren Lehrpläne. Die Klassengrößen sollen auf 15-18 Schüler begrenzt sein, um den Schülern eine gute pädagogische Versorgung zu gewährleisten. Dadurch soll auch eine frühere Erkennung lernschwacher und hochbegabter Schüler sichergestellt werden.

Die Orientierungsstufe soll abgeschafft werden. Nach der 4. Grundschulklasse soll dann sofort in die entsprechenden Klassen der Haupt-, der Realschule oder des Gymnasiums gewechselt werden.

Das Abitur in 12 Schuljahren soll eingeführt werden. In den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch soll es eine Art Zentralabitur geben. Inhalt und Wertigkeit der Abschlussarbeiten sollen an allen Schulen gleich sein.

Förderung Lernbenachteiligter und Lernbehinderter

Die JuLis Bremen sehen in der besonderen schulischen Förderung Lernbenachteiligter und Lernbehinderter einer vergleichbare sozialethische Verpflichtung des Staates wie in der Förderung Hochbegabter.