Autofreie Innenstadt? Nein danke!
Die angehende rot-grün-rote Regierung hat am Dienstagabend nach den Koalitionsverhandlungen unter anderem den Plan einer autofreien Innenstadt bis 2030 vorgestellt. Wir als Junge Liberale Bremen sehen diesen Ansatz sehr kritisch.
Die Pressesprecherin der Jungen Liberalen Bremen, Lea Drewes, betont nachdrücklich:
„Die Bremer Verkehrspolitik bedarf einer grundlegenden Wende – der Auffassung sind auch wir bei den Jungen Liberalen. Aber dieses halbherzig zusammengeschusterte Verkehrskonzept der angehenden Regierung ist nichts anderes als eine ideologisch geprägte Utopie. Ohne echte, verlässliche Alternativen werden sich die Staus und damit Feinstaubbelastungen oder Gefahrenschwerpunkte lediglich auf die umliegenden Gebiete verlagern und dort vermutlich sogar verschlimmern.
Die rot-grüne Regierung hat es in den letzten vier Jahre nicht geschafft, das Bremer Verkehrsnetz zu optimieren. Stattdessen wird sich mit Irrsinn wie unnötigen Fahrradbrücken oder Sperrmaßnahmen auf der Stephaniebrücke aufgehalten, während die Staus in und um Bremen jeden Tag länger und die Bremer wütender werden. Ein Autoverbot für die Innenstadt ist da nur das Sahnehäubchen welches den Bremern ihre eigene Stadt schwerer zugänglich macht.
Für die zukünftige Regierung ist es unabdingbar endlich ein durchdachtes und zukunftsträchtiges Verkehrskonzept vorzulegen damit durch diese geplanten Verbote die Gesamtsituation für alle Verkehrsteilnehmer nicht noch schlimmer wird.
Wir brauchen einen ausgebauten ÖPNV, der pünktlich und regelmäßig verkehrt. Wir brauchen park&ride- Angebote, die ausgebaut, sicher, gut zugänglich und in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Derartig progressive Entwicklungen würden viele Autofahrer sicherlich dazu bewegen ihr Auto freiwillig stehen zu lassen. Wir brauchen Verbesserung und Anreize statt Verboten, die das Problem nur verlagern und noch mehr Unmut bei den Verkehrsteilnehmern erzeugen.“
Generell empfinden die Jungen Liberalen das vorgelegte Konzept als problematisch. Der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen Bremens, Johannes Wicht, gibt zu bedenken, dass durch mangelnde Erreichbarkeit der Innenstadt auch wirtschaftliche Folgen eintreten werden.
„Die Innenstadt für Autofahrer unzugänglich zu machen wird für die Attraktivität der Innenstadt ein herber Rückschlag. Die Konsequenz wird sein, dass viele Menschen in ihrer Freizeit lieber in die Waterfront oder den Weserpark fahren, da dort eine verlässlichere und bequemere Anbindung garantiert ist und sie sich, zu Recht, in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt fühlen. Daraus wird der Abzug vieler Einzelhändler aus der Innenstadt resultieren. Anstatt durch Verbote die Innenstadt unattraktiver zu machen sollte die angehende Regierung neue und innovative Konzepte entwickeln- ein Beispiel wäre die Zulassung von Uber in Bremen.
Durch diese angedachten Verbote tritt RGR jedoch nicht nur den Verkehrsteilnehmern auf die Füße sondern akzeptiert auch ohne mit der Wimper zu zucken erhebliche Nachteile für die Einzelhändler der Bremer Innenstadt und forciert langfristig ihren Verfall als attraktives Ausflugsziel.“, so Wicht.