Bundestagspräsident Schäuble fordert eine Klarnamenpflicht im Internet.
Wicht: „Täglich grüßt das Murmeltier. Die Forderung nach Klarnamen im Netz taucht alle paar Monate auf der Agenda auf, wird allerdings nicht sinnvoller, je öfter man sie stellt. Die Annahme, dass Klarnamen vor Hass im Netz schützen, ist absurd. Im Gegenteil: Eine derartige Pflicht würde die Gefahr von Hass und Gewalt, im Netz und im realen Leben, nur erhöhen. Das äußern von Meinungen im Netz führt aktuell zu immer mehr gewalttätigen Übergriffen und politischer Verfolgung, national und international. Die Einführung einer Klarnamenpflicht ist eine fahrlässige Gefährdung aller Menschen, die anonym im Netz gegen politische Extreme vorgehen und für die Demokratie kämpfen. Minderheiten, Aktivisten und viele weitere Personengruppen könnten sich nicht mehr gefahrlos äußern, auf Missstände aufmerksam machen oder schlicht um Rat fragen. Dass nun unsere Vertreter der Demokratie genau diese Menschen und ihre Familien fahrlässig in Gefahr bringen will ist für uns unverständlich.