Das neue Schuljahr ist geprägt von Einschränkungen im Ganztagsangebot, Schulausfällen und Stundenstreichungen. In Bremen werden derzeit 5.782 Lehrkräfte gebraucht, wovon nur 5.686 vorhanden sind. Darunter noch Lehrkräfte in Elternzeit, Langzeiterkrankung und Schwangerschaft. Betroffen sind Schulen in der ganzen Stadt. Die Bildungssenatorin Sascha Auslepp (SPD) macht für diesen desaströsen Zustand den Fachkräftemangel verantwortlich.
Dazu der Landesvorsitzende, Fynn Voigt: „Kinder mit einem Ganztagsschulplatz haben diesen nur noch auf dem Papier. Die Realität sieht anders aus. Die Eltern erfahren kurzfristig per E-Mail oder telefonisch, ob Ihre Kinder am Nachmittag betreut werden können. Eine Notbetreuung für Berufstätige ist kein Ersatz für eine gute Bildung.“
Das Schulsystem bricht an allen Stellen zusammen. Gebundene Ganztagsschulen, an denen normalerweise den ganzen Tag über unterrichtet wird, mit Pausen, müssen Ihr Angebot einstellen.
Fynn Voigt weiter: „Die Lage im letzten Schuljahr war schon nicht in Ordnung. Die Situation hat sich nicht verbessert, sondern weiter verschlechtert. Ganztägige Schulausfälle mit der Bitte, die Kinder zu Hause zu betreuen, sind ein nicht akzeptabler Zustand. Die Eltern werden hier komplett im Stich gelassen.“
Für die Jungen Liberalen Bremen steht schon seit Jahren fest: Das Bildungssystem in Bremen ist eine Katastrophe. Bildung ist elementar, wenn es um Chancengerechtigkeit geht. Wir wollen eine Gesellschaft, die es jedem Menschen unabhängig von seiner Herkunft ermöglicht, an exzellenter Bildung teilzuhaben.
Fynn Voigt: „Der Staat investiert derzeit zu wenig in die wertvollste Ressource unseres Landes: Unsere Kinder. Es fehlt an Ausstattung und Personal. Die Ausgestaltung ist im letzten Jahrhundert hängen geblieben.“
Aus dem Grund fordern die Jungen Liberalen Bremen:
• eine Bremer Notfallplanung, um die Bildung in diesem Schuljahr zu sichern und Maßnahmen zu ergreifen, um Quereinsteiger und mehr Lehrkräften eine Tätigkeit in Bremen einfach und unbürokratisch zu ermöglichen.
• eine Grundgesetzänderung, mit der es dem Bund ermöglicht wird, in Bildungsinstitutionen zu investieren. Das Kooperationsverbot soll zu einem Kooperationsgebot werden.
• eine Reform der Lehrerausbildung als bundeseinheitliches duales Studium und bundesweite Abschlussprüfungen.
• Erleichterter Einstieg für Quereinsteiger durch einen nicht-konsekutiven Master of Education.