Weil Tiere uns und für uns wichtig sind – das sechste große Artensterben stoppen

“Was weg ist, ist weg” – dieser Satz trifft auf Vieles zu, vor allem aber auf die Pflanzen- und Tierwelt. Die Zahl der unentdeckten Tierarten liegt bei ca. 8 Millionen.Von diesen 8 Millionen wird die Menschheit die meisten niemals entdecken, was zum einen an der Anzahl liegt, zum anderen daran, dass immer mehr Tierarten in rasanter Geschwindigkeit aussterben. Der Verlust von biologischer Vielfalt hat in den letzten Jahren ein irres Ausmaß angenommen, was durch den zweiten Teil des IPCC-Berichtes vom 28. Februar 2022 bestätigt wird.

In Bremen sind vor allem Insekten betroffen. In keinem anderen Bundesland war der Rückgang von Wildbienen in den letzten Jahren so eklatant wie in Bremen. Nicht nur der Rückgang, auch die Folgen sind dramatisch: vor allem Insekten und Bienen erbringen Ökosystemdienstleistungen, welche für uns Menschen die Grundlage jeglichen Lebens darstellen.

Tiere und Natur müssen nun endlich die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Die Biodiversität muss erhalten und das Tierwohl gestärkt werden.

Wir Jungen Liberalen fordern daher:

  • die Schaffung des Bewusstseins dafür, dass der Klimawandel und das Artensterben zwei verschiedene Krisen sind, welche zwar eng miteinander verknüpft sind, aber bei der Bewältigung der Probleme nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Klima- und Naturschutz muss Hand in Hand gehen.
  • mehr Forschung und Studien im Bereich der Biodiversität. Die meisten Tier- und Pflanzenarten sind unerforscht oder gar unbekannt. Für zielgerichtetere Lösungen bedarf es ein umfangreicheres Bild auf Grundlage der Wissenschaft.
  • dass in Bremen bestehende Grünflächen erhalten bleiben und weitere Grünflächen für Bepflanzungen geschaffen werden, die die bestehenden Grünflächen nach Möglichkeit miteinander verbinden.
  • Eine bessere Kontrolle von Einsätzen von Pestiziden sowie eine regelmäßige Überprüfung aller genehmigten Pestizide auf Verträglichkeit für Natur und Umwelt
  • die Erhöhung der Standards in der Tierhaltung. Käfig- und Anbindehaltung ist bereits als tierschutzwidrig eingestuft und gehört damit abgeschafft. Es müssen nachhaltige Konzepte in der Tierhaltung entwickelt und implementiert werden.
  • die Einführung eines einheitlichen europäischen Tierwohllabel. Die Bürgerinnen und Bürger sollen selbst entscheiden, was sie konsumieren und essen möchten. Damit die Entscheidung frei und marktwirtschaftlich getroffen werden kann, braucht es Transparenz in der Lieferkette. Eine europaweite Herkunftskennzeichnung würde nicht nur die Kaufentscheidung des Einzelnen erleichtern, sondern einen Anreiz für die Betriebe für nachhaltige Landwirtschaft schaffen.
  • Konsequenten Schutz von Bienen und Insekten und deren Lebensräumen sowie die Errichtung von Bienen- und Insektenhotels als auch Wildblühwiesen an öffentlichen Orten, an denen es Sinn macht.