In wenigen Minuten von einer Ortschaft zur nächsten zu gelangen, ist in den meisten
Bundesländern üblich – in Bremen benötigt der Zug jedoch mindestens 45 Minuten. Daher
setzen sich die Jungen Liberalen Bremerhaven dafür ein: Das Land Bremen sollte eine
Transrapid-Verbindung zwischen Bremen und Bremerhaven errichten.
Insbesondere für Berufspendler stellt die aktuelle Situation mit der Mehrzwecknutzung
des Doppelgleises ein Problem dar. Daher symbolisiert der Transrapid für Bremen einen
Schritt gegen Verkehrschaos und für eine erheblich schnellere Verbindung zwischen den
beiden Städten.
Der Transrapid repräsentiert eine Technologie, die in Deutschland lange entwickelt
und erfolgreich in China eingesetzt wird. Aufgrund eines Unfalls im Jahr 2006 ist
diese Technologie hierzulande jedoch negativ behaftet. Viele Menschen denken
fälschlicherweise aufgrund der “German Angst”, dass die Teststrecke des Transrapid im
Emsland aufgrund des Unglücks eingestellt wurde. Tatsächlich blieb der Transrapid
noch zwei Jahre in Betrieb und wurde erst eingestellt, als ThyssenKrupp und Siemens
realistische Praxisdaten benötigten.
In früheren Planungen des Transrapid, sei es als S-Bahn, Regionalbahn oder Fernbahn,
wurden die Kosten nie mit denen einer vergleichbaren Hochgeschwindigkeits-Variante
wie dem ICE verglichen. Diese Projekte wurden daher angeblich aus Kostengründen
abgelehnt. Zum Beispiel wurde der Metrorapid in NRW, der mehrere Städte im Ruhrgebiet
verbinden sollte, aufgrund möglicher Probleme in der Grünen-Rot-Koalition abgelehnt.
Laut Siemens im Jahr 2001 ist der Bau eines Doppel-Kilometers des Transrapids etwa
45% kostengünstiger als der eines ICE-Doppelkilometers. Später wurde dies auch vom
Verkehrsministerium eingesehen. In München sollte der Transrapid als S-Bahn zwischen
Innenstadt und Flughafen dienen, wurde aber aus Kostengründen und oben genannten
Fehlern abgelehnt. Heute plant man in München wieder eine Magnetbahn bei
vergleichbaren Kosten.
Darüber hinaus ist der Transrapid im Vergleich zu einer Strecke für einen
Hochgeschwindigkeitszug erheblich kostengünstiger. Neben der deutlich geringeren
Anzahl an Verschleißteilen verbraucht der Transrapid bei 350 km/h 40% weniger Strom
als ein ICE 3 – bei 300 km/h sind es 30%. Darüber hinaus kann der Transrapid im
Gegensatz zu einem Regionalexpress einfach auf Stelzen platziert werden. Dies hat zur
Folge, dass beispielsweise defekte Übergänge, die den Verkehrsfluss stören könnten,
vermieden werden. Zudem ist es praktisch unmöglich, dass Tiere, Fahrzeuge oder
Menschen auf die Fahrbahn gelangen, was ebenfalls dazu beiträgt, Störungen im
Zugverkehr zu minimieren. Ein weiterer Vorteil der aufgeständerten Trasse ist, dass
Überquerungen erleichtert werden und mögliche Zerschneidungen von Land durch
Landwirte vermieden werden können, da man einfach unter der Trasse hindurchgehen
kann.
Bremen ist kein Flächenland und ist durch innovative Spezialunternehmen in Bereichen
wie Luft- und Raumfahrt, Offshore, Windenergie und Wasserstoff geprägt. Der
Transrapid stellt ein weiteres Potenzial für Bremen dar, in einer
Schlüsseltechnologie der Zukunft führend zu werden und den Standort als High-Tech-
Standort zu stärken.